
Foto: Gage Skidmore/flickr CC BY-SA 2.0
In den Straßen weinen die Menschen vor Hunger. Doch keine Hilfe kommt. Mitten im blutigen Bürgerkrieg im Sudan beendet Trump überlebenswichtige Unterstützung. Das sorgt für noch mehr Leid in einem Land, in dem Zehntausende wehrlose Zivilisten täglich erbitterten Kämpfen zwischen Armee und Milizen, Mord, Vergewaltigungen, Vertreibung und Hunger ausgesetzt sind. Kranke und Verletzte bekommen keine gesundheitliche Versorgung mehr, Mütter können ihre Kinder nicht ernähren, alte Menschen verhungern. „Jeden Tag fordert die Politik des amerikanischen Präsidenten Menschenleben!”, klagt Ekram, Direktorin der Bana Group for Peace and Development im Sudan.
Auch unsere Partnerorganisationen in anderen Ländern schlagen Alarm: Trumps Politik hat verheerende Auswirkungen auf ihre Arbeit zum Schutz der Rechte von Minderheiten und Indigenen Völkern. So haben die Krimtataren, die indigene Bevölkerung der Krim, große Angst davor, dass ihre Heimat auf Weisung des US-Präsidenten endgültig Russland überlassen wird und sie dort dann keine sichere Zukunft mehr haben. Auch aus Peru erreichen uns erschreckende Nachrichten: Die Ausbeutung von Ressourcen sorgt für eine zunehmende Militarisierung und für die Vertreibung indigener Gemeinschaftenaus ihren Gebieten.
Doch überall dort, wo Trump Chaos, Unsicherheit und Leid bringt, stellen sich mutige Menschenrechtsverteidiger dieser Entwicklung entgegen. Trotz schwierigster Bedingungen sorgen sie dafür, dass weiterhin Hilfe geleistet wird, und sie dokumentieren Verbrechen und kämpfen für ihre Rechte. Wir stehen ihnen zur Seite und unterstützen sie mit aller Kraft. Gemeinsam müssen wir für Menschenrechte und unsere Werte einstehen. Bitte unterstützen Sie unsere wichtige Menschenrechtsarbeit!
Seit zwei Jahren herrscht Krieg im Sudan. Die aktuellen Zahlen, die uns von dort erreichen, sind erschreckend: Fast 30 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, über 13 Millionen wurden vertrieben. Sowohl die sudanesische Armee als auch die Milizen, die „Rapid Support Forces“, begehen schwerste Verbrechen bis hin zu Völkermord an bestimmten ethnischen Gruppen. Frauen werden gezielt angegriffen, vergewaltigt und versklavt.
Mit 44 Prozent alle Hilfszahlungen waren die USA bisher der größte Geldgeber für den Sudan. Obwohl die Menschen dort hungern, zerschlug Donald Trump die Entwicklungsbehörde USAID. 80 Prozent der 1.400 Suppenküchen mussten schließen. Rund zwei Millionen Menschen waren dort mit dem Nötigsten versorgt worden.
Die noch im Sudan aktiven NGOs tun, was sie können. „Alle brauchen Hilfe“, berichtet Ekram. „Wir sind oft am Ende unserer Kräfte. Wir sehen die Hungerleidenden, die Frauen, die häufig schrecklichste Gewalt überlebt haben, die Kinder, die herumirren und kein Zuhause mehr haben. Wir können und dürfen nicht aufgeben!“ Für die Mitarbeiterinnen unserer Partnerorganisation Bana Group for Peace and Development ist die Lage vor Ort oft kaum auszuhalten. Sie können die Suppenküchen und geschlossenen Kliniken nicht ersetzen. Trotzdem geben sie nicht auf, versuchen aller Gefahren zum Trotz das Leid zu lindern. Im riesigen Flüchtlingslager an der Grenze zwischen dem Südsudan und Uganda sind sie die einzige verbliebene Anlaufstelle für die Opfer schwerster Menschenrechtsverletzungen, für vergewaltigte Frauen oder Kinder, die mitansehen mussten, wie ihre Eltern erschlagen wurden. Inmitten der unsäglichen Gewalt und Not versuchen sie, seelische Wunden zu heilen, Konflikte in Gemeinschaften zu lösen und Frieden zu stiften.
Wir helfen, die Bana Group aufzubauen und langfristig auf sichere Beine zu stellen. Gleichzeitig stärken wir die politische Arbeit der Organisation. Wir werden für eine Delegation der Frauen Gesprächstermine bei der EU in Brüssel, beim UN-Menschenrechtsrat in Genf und in den Berliner Ministerien organisieren. Im Sudan starten wir ein Projekt zur Dokumentation von Kriegsverbrechen und schweren Menschenrechtsverletzungen, damit die Täter vor dem Internationalen Strafgerichtshof zur Verantwortung gezogen werden können. Die Stärkung internationaler Mechanismen ist ein Kernanliegen unserer Arbeit. Alle, die wie Trump versuchen, ihre Machtinteressen ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen, sollten wissen, dass sie dafür geradestehen müssen. Auch die neue deutsche Bundesregierung will ihre Entwicklungshilfe kürzen. Wir setzen uns jedoch dafür ein, dass sie den Sudan stärker priorisiert und Hilfszahlungen nicht einstellt.
Seit seiner Amtsübernahme hält Donald Trump die Ukraine mit immer neuen Drohungen und Forderungen in Atem. Ein Ende des russischen Angriffskriegs durch einen „Deal“ mit dem Aggressor Putin, die Einstellung der Militärhilfen oder gar eine Abtretung der Krim an Russland? Manchmal ändert der US-Präsident innerhalb weniger Tage oder Stunden seine Aussagen und sorgt so für große Unsicherheit. Wenn Sie dieses Baltt in den Händen halten, könnte sich die Lage in der Ukraine bereits grundlegend verändert haben.
Die indigenen Krimtataren haben keine andere Heimat als die Krim. Die russische Annexion hat bei vielen von ihnen alte, nie verheilte Wunden neu aufgerissen: Ihre Geschichte ist von Vertreibung und Unterdrückung geprägt. 1944 wurden sie von der sowjetischen Armee unter Stalin aus ihrer Heimat deportiert, von den fast 240.000 Deportierten kamen 44 Prozent um. Russland setzt diese Politik der Vernichtung, Vertreibung und des Genozids seit 2014 mit brutaler Härte fort.
Viele Krimtataren flohen aus Angst vor Gewalt und Schikanen von der Halbinsel. Diejenigen, die zurückgeblieben sind, werden systematisch verfolgt, inhaftiert und unterdrückt. Die Wahrheit über die schweren Verbrechen versucht Russland mit aller Macht zu unterdrücken. Fast 90 Prozent aller Medien wurden auf der Krim verboten, darunter alle Medien der Krimtataren. Um dem etwas entgegenzusetzen, wurde in der Ukraine die krimtatarische Medienplattform Cemaat ins Leben gerufen, die auch eine Zweigstelle in Deutschland hat. Sie ist ein Sprachrohr für die Minderheit, berichtet über das, was in den besetzten Gebieten passiert. Auch sie bekam Geld aus den USA. Durch Trumps Kürzungen wurde den Mitarbeitern, darunter enge Partner unserer Menschenrechtsorganisation, von einem Tag auf den anderen der Boden unter den Füßen weggezogen. „Wir wissen nicht mehr weiter“, sagt Elnara Nurijewa, Mitarbeiterin von Cemaat.
Mit den Krimtataren verbindet uns seit fast 50 Jahren eine enge Zusammenarbeit. Einige unserer langjährigen Partner haben Ceemat mitgegründet, jetzt unterstützen wir sie in dieser Krisensituation bei der Suche nach neuen Geldgebern. Besonders intensiv kooperieren wir seit 2014, berichten regelmäßig über Verfolgung, Diskriminierung und Schikane auf der Halbinsel. Wir organisieren Informationsveranstaltungen, bringen die Sprecher der Krimtataren mit Politikern in Deutschland zusammen, um diese zum Handeln zu bewegen. Mit krimtatarischen, ukrainischen und deutschen Wissenschaftlern sowie Menschenrechtlern haben wir das erste umfassende Werk in deutscher Sprache über die Krimtataren verfasst – ein Akt des friedlichen Widerstands und der Selbstvergewisserung für die Krimtataren! Eine Veranstaltungsreihe in der zweiten Jahreshälfte wird das Buch und das Schicksal der Krimtataren in vielen deutschen Städten bekannt machen.
„Früher kamen Boote mit Medizin und Lehrbüchern. Jetzt sind es Boote mit Männern in Uniform. Unsere Kinder fragen: Kommt der Krieg?”, berichtet unser Partner Eduardo „Pichi“ Pichilingue. Er arbeitet mit den Indigenen Völkern des Amazonas zusammen. Seit der Wiederwahl von Donald Trump herrscht hier Angst, dass internationale Interessen verstärkt mit Waffengewalt durchgesetzt werden. Mitten im Regenwald wimmelt es von Überwachungsdrohnen, Patrouillen und Außenposten des Militärs – auch die USA sind militärisch präsenter denn je. Unter Biden und Trump wurde das US-Südkommando strategisch ausgebaut. Ressourcen wie Lithium, Wasser und Gold in Südamerika sind für Washington plötzlich eine Frage der nationalen Sicherheit.
Indigene Völker wie die Awajún und Wampís im nordperuanischen Amazonasgebiet spüren die Konsequenzen. Ihre Territorien werden zu „Sicherheitszonen“ erklärt. Nicht um die Menschen, die dort leben, zu schützen, sondern um Rohstoffe aus beuten. Indigene Rechte, die mühsam erkämpft wurden, werden ausgehöhlt und untergraben. Wer sich gegen die systematische Vertreibung der indigenen Gemeinschaften auflehnt, begibt sich in Gefahr. Trotzdem kämpfen Menschenrechtsverteidiger mutig gegen die zunehmende Militärpräsenz. „Wenn sie unser Territorium zerstören, zerstören sie unsere Kultur“, sagt Pichi. „Ohne Land gibt es unser uns nicht.“
Wir setzen uns in vielen Teilen der Welt gemeinsam mit Partnern wie Pichi für die Rechte Indigener Völker ein. Wir dokumentieren Übergriffe auf Territorien und Aktivisten und sorgen konkret für Schutz. Wir helfen weiter dabei, anhand von GPS-Daten in der gefährlichen Grenzregion zwischen Peru und Brasilien den Grenzverlauf indigener Gebiete zu bestimmen und sie so vor Eindringlingen zu schützen. Wir begleiten indigene Partner auf die Weltklimakonferenz COP-30. Wir stellen uns Trumps Aushöhlung internationaler Institutionen entgegen und sorgen dafür, dass unsere Partner vor Foren wie dem UN-Menschenrechtsrat und dem UN-Expertenmechanismus für die Rechte Indigener Völker sprechen können.
Diese Kampagne wurde im Mai 2025 lanciert.
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