Foto: Hanno Schedler/ GfbV 2021

Uigurinnen und Uiguren nicht im Stich lassen!
 

Gerade jetzt während der Olympischen Winterspiele in Peking gehen uns die erschütternden Berichte von zwei Frauen nicht aus dem Kopf, die im November bei uns waren. Die beiden waren in chinesischen Lagern, in denen Tausende Uigurinnen und Uiguren eingesperrt sind, und wurden Augenzeuginnen grausamer Zwangsmaßnahmen der chinesischen Regierung, die als Völkermordverbrechen bezeichnet werden müssen: Uigurische Kinder werden aus ihren Familien gerissen und in Internate gesteckt; ihre Väter und Mütter kommen in Umerziehungslager, werden gefoltert, vergewaltigt, zwangssterilisiert. Manche Friedhöfe, auf denen ihre Großeltern liegen, werden zerstört, einer wurde sogar in einen Parkplatz verwandelt.

Die Lehrerin Qelbinur Sidik beschreibt die Zustände so: „(…) jede Zelle war mit 50 bis 60 Personen gefüllt. Sie schliefen direkt auf dem Zementboden. Jeder erhielt nur eine dünne, alte Decke. Die Fenster wurden abgedeckt, darum waren die Zellen dunkel, kalt und feucht. (…) Es gab keine Duschen (…) Jeden Montag wurde ihnen Blut abgenommen und eine Substanz gespritzt. Außerdem mussten sie weiße Tabletten einnehmen. Das habe ich sehr oft gesehen. Die Befragungen der Männer wurden im Untergeschoss durchgeführt. Manchmal hörte ich das Geschrei von der Folter. Ich konnte das kaum ertragen. (…) Sie sehen keine Sonne, dürfen nicht nach draußen an die Luft, ihre Köpfe sind kahlrasiert und alle tragen die gleiche Kleidung (…).“

Mit diesen schlimmen Fakten haben wir Thomas Bach konfrontiert, den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Wir haben ihn aufgefordert, die menschenverachtende Politik zu verurteilen. Doch er sagt dazu kein Wort, lässt die Opfer des chinesischen Regimes allein: die Uigurinnen, Uiguren und Angehörigen anderer muslimischer Volksgruppen in Xinjiang/Ostturkestan und auch die tibetische Bevölkerung. Wir haben inzwischen eine 70-seitige Dokumentation mit Augenzeugenberichten und Berichten von Angehörigen der in den Lagern Verschwundenen auf unserer Homepage veröffentlicht. Immer wieder protestieren wir öffentlich gegen die Verbrechen. Wir informierten den UN-Menschenrechtsrat und konnten auf europäischer Ebene bereits Sanktionen gegen chinesische Verantwortliche erwirken. An VW und Adidas appellierten wir, sich aus Xinjiang zurückzuziehen. Denn Deutschland darf keine Produkte aus einer Völkermordregion importieren! Vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) haben wir gefordert, vor und bei den Winterspielen eine eindeutige Haltung in Menschenrechtsfragen in China einzunehmen.

Aktion

Fordern Sie gemeinsam mit uns Außenministerin Baerbock auf, sich im UN-Menschenrechtsrat entschlossen für einen Sonderberichterstatter oder eine Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtslage in China einzusetzen. Die europäischen Regierungen sollten Flagge zeigen! Denn jeder Mensch hat ein Recht auf seine Kultur, Sprache und Religion. Bestellen Sie unsere Aktions-Postkarte kostenlos in unserem Online-Shop und schicken Sie die Postkarte ab.


Bitte unterstützen Sie unsere wichtige Menschenrechtsarbeit mit Ihrer Spende!

Herzlichen Dank für Ihr Engagement und Ihre Hilfe!


Diese Kampagne wurde im Februar 2022 lanciert.