Foto: Werli Francois (www.agefotostock.de)

Auf uns allen lastet die Coronakrise. Sie beansprucht viel Aufmerksamkeit und Gewaltherrscher nutzen das aus: Im Schatten der Pandemie sind Verfolgung und Unterdrückung von Minderheiten und indigenen Völkern noch schlimmer geworden. Deshalb haben wir unsere Anstrengungen verstärkt, die Öffentlichkeit wachzurütteln, schwere Verbrechen anzuprangern und Menschenrechte zu verteidigen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist eine kleine Nichtregierungsorganisation. Aber wir lassen den Mut nicht sinken und mit Ihrer Unterstützung können wir viel erreichen!

Die Verzweiflung steht dem alten Uiguren ins Gesicht geschrieben. Foto: Sirio Carnevalino/Shutterstock.com

Dem mächtigen China Paroli bieten

Chinas Regierung zerstört systematisch die Identität von Menschen in Xinjiang und Tibet: Familien werden auseinandergerissen, Kinder zur Diffamierung ihrer Eltern gezwungen, Frauen zwangssterilisiert, Hunderttausende interniert und umerzogen, traditionelle Sprache und Kultur zerstört.

Wir nennen diese erschütternden Zwangsmaßnahmen beim Namen: Das ist kultureller Völkermord an Tibetern und Uiguren! Wir sorgen dafür, dass die Opfer endlich Gehör finden. Als der chinesische Außenminister kürzlich nach Berlin kam, um Kritik zu entkräften, empfingen wir ihn mit Demonstrationen. Dass unsere beharrliche Menschenrechtsarbeit wirkt, zeigte Außenminister Heiko Maas. Er forderte unmissverständlich ein Ende der Verbrechen. Zum ersten Mal brachte auch die EU ihre Kritik mit einer Stimme vor. Auf die unmenschlichen Umerziehungslager machten wir mit spektakulären Protesten aufmerksam. Manche Firmen, die in Xinjiang produzieren ließen, zogen sich aus der Region zurück. Gemeinsam mit anderen NGOs hatten wir sie dazu aufgefordert, sich von den Verbrechen zu distanzieren

Von der Flucht erschöpft: Rohingya im Flüchtlingslager in Bangladesch. Foto: MedGlobal_Org (CC BY-NC-ND 2.0)

"Kinder des Krieges" stärken

IS-Kämpfer vergewaltigtenim Jahr 2014 systematisch yezidische Frauen und Mädchen, um die Identität der Yeziden in Irakisch-Kurdistan zu zerstören. Viele Yezidinnen brachten Kinder zur Welt und leiden mit ihnen bis heute unter seelischen  Qualen. Wir warben in der yezidischen Gemeinschaft um Verständnis für die ausgegrenzten „Kinder des Krieges“ und stießen Initiativen an, die Kinder und ihre Mütter wirksamer zu unterstützen.

Auch viele Rohingya-Kinder haben ein ähnliches Schicksal. Nach ihrer gewaltsamen Vertreibung aus Burma leben sie heute schwer traumatisiert in Lagern in Bangladesch. Wir machten mit einem Menschenrechtsreport auf ihre katastrophale Lage aufmerksam und forderten mehr Hilfe.

 

Kriegsverbrechen der Türkei ahnden

Die Türkei wird immer unberechenbarer. Im eigenen Land lässt Präsident Erdogan die kurdische Opposition willkürlich ins Gefängnis werfen und missachtet die Rechte von Aleviten und Christen. In Libyen und Berg-Karabach schürt er bewaffnete Konflikte. Auch im benachbarten Syrien interveniert er militärisch und lässt Kriegsverbrechen begehen.

Vor dem UN-Menschenrechtsrat warfen wir der Türkei vor, Menschen willkürlich hinrichten zu lassen oder zwangsweise umzusiedeln. Die UN-Hochkommissarin Michelle Bachelet forderte daraufhin eine unabhängige Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen. Unser Ziel: Deutschland muss sein Schweigen zu den Kriegsverbrechen der Türkei endlich aufgeben! Sie schüren Konflikte in der Region und dürfen nicht ungesühnt bleiben.

Überleben der Indigenen in Brasilien sichern

In Brasilien nehmen unter Staatspräsident Jair Bolsonaro Landraub, illegale Rodungen und Waldbrände immer bedrohlichere Ausmaße an. Systematisch hebelt er Gesetze aus, entmachtet Behörden zum Schutz Indigener und lässt Übergriffe – selbst Morde! – ungeahndet.

Wir prangern diese Menschenrechtsverletzungen unablässig an und drängen Europa, unter diesen Umständen kein Handelsabkommen mit Brasilien abzuschließen. In deutschen Medien und der Politik sind wir eine wichtige Stimme für den Schutz indigener Rechte geworden. Wir engagieren uns auch vor Ort, fördern humanitäre Initiativen und Corona-Schutzmaßnahmen für besonders bedrohte indigene Gruppen. Wir unterstützen Indigene, die von der Holz-Mafia bedrängt werden, und arbeiten eng mit ihren Organisationen zusammen. Denn sie wissen am besten, wie Brasiliens Indigenen am wirksamsten geholfen werden kann. Wir tun alles, was uns möglich ist, um ihr Überleben zu sichern!

Junge Dalit. Foto: Thessaly La Force (CC BY-SA 2.0)

Sexuelle Gewalt in Indien stoppen

In Indien werden alle zwölf Minuten indigene Adivasi oder Dalits Opfer eines Verbrechens. Dalits wurden früher als „Unberührbare“ bezeichnet. Besonders Frauen und Mädchen sind in Gefahr. Denn oft wird sexuelle Gewalt als Mittel eingesetzt, um das unmenschliche Kastensystem zu festigen. Die mehr als 100 Millionen Adivasi und die 240 Millionen Dalits stehen auf dessen untersten Stufen.

Wir kritisieren seit Jahren, dass Adivasi und Dalits grundlegende Menschenrechte vorenthalten werden. Als jüngst eine 19-jährige Dalit nach einer Gruppenvergewaltigung durch mutmaßlich höhere Kasten-Angehörige starb, gab es in ganz Indien Massenproteste. Denn die diskriminierten Minderheiten begehren auf. Es ist skandalös, dass mehr als 70 Jahre nach der offiziellen Abschaffung des Kastensystems diese überkommene soziale Rangordnung noch immer über Leben und Tod entscheidet!

Das wird die GfbV tun!

Wir werden von der EU verlangen, Sanktionen gegen die Verantwortlichen für die schweren Menschenrechtsverletzungen in China zu verhängen. Deutsche Firmen werden wir auffordern, die Winter-Olympiade 2022 in Peking nicht zu sponsern. Denn Olympische Spiele dürfen nicht in einem Land organisiert werden, das Völkermord verübt.

Die Überlebenden des Völkermordes an Yezidi und an Rohingya dürfen nicht vergessen werden. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die „Kinder des Krieges“ mehr Unterstützung zur Überwindung ihrer Traumatisierung und Ausgrenzung bekommen.

Wir werden uns dafür engagieren, dass Deutschland nicht länger zu den Menschenrechtsverletzungen der Türkei schweigt. NATO-Mitgliedschaft und Flüchtlingsabkommen dürfen nicht länger missbraucht werden, um deutsche Außenpolitik zu erpressen.

Brasiliens Regierung muss ihre Anti-Indigenen-Politik aufgeben und verbriefte indigene Rechte endlich respektieren. Wir werden die Übergriffe auf Indigene dokumentieren und anprangern. Europa darf kein Handelsabkommen mit Brasilien abschließen, solange Menschenrechte Indigener mit Füßen getreten werden.

Die massive sexuelle Gewalt in Indien vor allem gegen Frauen von Minderheiten muss endlich aufhören. Das werden wir in den Vereinten Nationen zum Thema machen, damit die indische Regierung Übergriffe auf Adivasi und Dalits endlich entschlossen bekämpft.

Gemeinsam mit dem Weltkongress der Uiguren e.V. forderten wir im Juli von Siemens in München, nicht länger mit dem chinesischen Militärausrüster China Electronics Technology Group zu kooperieren. Foto: Jakob Frey/GfbV

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Diese Petition wurde im November 2020 lanciert.