
Foto: picture alliance / REUTERS | AKHTAR SOOMRO
Die schlimmen Bilder aus Afghanistan hallen noch immer in uns nach. Werden die Menschen, die von ihren Familien getrennt wurden, ihre Heimat je wiedersehen? Was wird aus den Kindern, die verzweifelte Eltern den abziehenden Streitkräften anvertraut haben? Was für ein Leben steht Frauen, weltoffenen Muslimen und Angehörigen religiöser Minderheiten unter den islamistischen Taliban bevor? Den schiitischen Hazara, den Hindus und Sikhs drohen Tod, Vertreibung oder bestenfalls eine angstvolle Zukunft im Verborgenen.
Doch auch anderswo werden religiöse Minderheiten terrorisiert und verlieren ihr Zuhause: Christen, Yeziden und Bahá’í im Nahen Osten, gemäßigte Muslime und Christen in afrikanischen Ländern, muslimische Rohingya im mehrheitlich buddhistischen Myanmar. Viele erwartet unbeschreibliches Elend in schlecht versorgten Flüchtlingslagern.
Wir dürfen die Opfer von religiösem Fanatismus nicht allein lassen. Glaubensfreiheit ist ein Menschenrecht! Bitte unterstützen Sie unsere Menschenrechtsarbeit mit Ihrer Spende.
Christen und Yeziden im Nahen Osten beistehen!
Christliche Familien hoffen auch in islamisch geprägten Ländern wie dem Irak oder Syrien auf ein friedliches Weihnachtsfest. Leider erfüllt sich dieser Wunsch oft nicht, denn viele Christen leiden dort unter Islamisten. Andere sind bereits geflohen. Sie quält die Sehnsucht nach ihrem Zuhause und die Sorge um Angehörige.
Wir müssen erschüttert feststellen, dass in den vom NATO-Mitglied Türkei besetzten Gebieten Nordsyriens keine ethnische und religiöse Vielfalt mehr herrscht: Fast alle Christen und Yeziden wurden von den Besatzern und deren islamistischen Verbündeten vertrieben. Diesem Exodus hat das überwiegend christliche Europa weitgehend tatenlos zugesehen. Wir setzen uns sehr dafür ein, dass die noch in Syrien verbliebenen christlichen und yezidischen Gemeinschaften vor dem Schicksal der Vertreibung bewahrt werden.
Auch im Irak fühlen sich Christen nicht mehr sicher. Sowohl radikal-sunnitische als auch radikal-schiitische Milizen bedrohen sie. In Mossul hat der IS zahlreiche Häuser von Christen zerstört. Dort und in der benachbarten Ninive-Ebene wurden 20 der 30 Kirchen abgerissen, einige waren mehr als 1500 Jahre alt. Die Besuche des Papstes und des französischen Präsidenten Macron waren für die nur noch wenigen bedrängten Christen moralisch wichtig. Aber ihre existenziellen Sorgen bleiben bestehen. Ohne echte Glaubensfreiheit wird es im Nahen Osten, der Wiege der Christenheit, bald keine Christen mehr geben. Wir drängen Politikerinnen und Politiker bei jeder Gelegenheit, Christen und andere religiöse Minderheiten im Irak in Schutz zu nehmen.
Hass-Propaganda gegen Bahá’í beenden!
Gegen die rund 300.000 Bahá’í im Iran läuft eine beunruhigende Hetzkampagne. Dort ist diese monotheistische Religion entstanden. Die Angehörigen der Glaubensgemeinschaft müssen ständig damit rechnen, dass die Polizei an ihre Türen klopft, sie willkürlich festnimmt, ihre Wohnungen und persönlichen Sachen durchwühlt. Die systematische staatliche Verfolgung droht noch weiter zu eskalieren. Denn die bloße Zugehörigkeit zu einer nicht anerkannten Religionsgemeinschaft wie den Bahá'í wurde kürzlich gesetzlich unter Strafe gestellt. Schon werden auf allen Medienplattformen Hassbotschaften und Diffamierungen verbreitet. Das erfüllt uns mit großer Sorge. Wir unterstützen Aktionen der weltweiten Bahá’í-Gemeinschaft für ein Ende der Hass-Propaganda, für Toleranz und Respekt vor ihrem Glauben.
Religiös motivierten Terrorismus beenden!
Auch auf dem afrikanischen Kontinent wüten religiöse Fanatiker. Zwei Millionen Christen und gemäßigte Muslime hat Boko Haram in Nigeria schon vertrieben! Diese radikale islamistische Gruppe hat viele tausend Menschen ermordet. Sie ist auch verantwortlich für Entführungen, beispielsweise um Lösegeld zu erpressen. Mädchen droht Vergewaltigung. Erst Anfang September wurden 73 Schülerinnen und Schüler verschleppt. Auch in anderen afrikanischen Ländern wie in Somalia, Kamerun, Kenia oder Mosambik verbreiten Terrorgruppen Angst und Schrecken. Ihr vorwiegend religiös motivierter Terrorismus heizt bewaffnete Konflikte an. Viele Familien retten sich mit ihren Kindern in große Zeltlager und leiden dort oft große Not. Krankheiten grassieren. Wir fordern effektiven Schutz der Zivilbevölkerung vor terroristischer Gewalt.
Willkür und Gewalt ahnden!
Die Rohingya-Krise zählt zu den schlimmsten Katastrophen unserer Zeit. Bis zu einer Million Geflüchtete vegetieren in dem riesigen Lager Kutupalong in Bangladesch. Die Not dort ist kaum zu beschreiben. Es herrschen Mangelernährung, unsägliche hygienische Zustände und Krankheiten. Junge Frauen werden Opfer von Menschenhändlern. Es gibt keine Arbeit, keinerlei Perspektiven. Die Rohingya sind Muslime aus dem überwiegend buddhistischen Myanmar (Burma). Für sie gibt es keine Sicherheit, keinen Anlass für Hoffnung auf Besserung – schon gar nicht nach dem Putsch des Militärs Anfang 2021 in ihrem Heimatland. Von dort erreichen uns schreckliche Berichte: Unschuldige Menschen werden getötet, festgenommen, gefoltert, verschleppt und tauchen nie wieder auf. Seit Jahrzehnten werden die Rohingya aufgrund ihrer Religion verfolgt und unterdrückt. Wir setzen alles daran, den Verbrechen und der Straflosigkeit in Myanmar ein Ende zu setzen. Deshalb sind wir u.a. mit dem UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in Myanmar Thomas Andrews im Gespräch.
Das macht die GfbV:
Seit Jahrzehnten engagieren wir uns für Glaubensfreiheit weltweit. Wir setzen uns für Versöhnung und ein freundschaftliches Miteinander der Religionsgemeinschaften ein. Toleranz und Verständnis sind die Grundlage für eine gute und friedliche Zukunft - für alle Menschen dieser Welt.
Diese Kampagne wurde im September 2021 lanciert.
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