
Symbole v.l.n.r.: Islam, Bahaitum, Christentum, Judentum, Hinduismus, Buddhismus, Yezidentum
Es ist ein Stich mitten ins Herz der Christen in der Türkei und im ganzen Nahen Osten, dass die Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee umgewandelt wurde. Tief verletzt sind auch viele muslimische Uigurinnen und Uiguren in China. Dort lässt das Regime uralte Moscheen niederreißen. In Tibet müssen buddhistische Gläubige ihre heiligen Gebetsfahnen abhängen. Das kränkt sie sehr. Ob Christen, Muslime, Buddhisten, Hindus, Bahai'i, Yeziden, Aleviten, Juden oder Angehörige anderer Religionen – wenn sie in der Minderheit sind, werden sie oft verfolgt, vertrieben oder sogar Opfer von Völkermord. Doch niemandem darf wegen seines Glaubens Leid zugefügt werden! Denn Glaubensfreiheit ist ein Menschenrecht! Die Gesellschaft für bedrohte Völker setzt sich für ein friedliches Miteinander aller Religionsgemeinschaften ein. Für gegenseitigen Respekt und Toleranz.
Naher Osten: Aleviten unter Druck
Die 20 Millionen Aleviten stellen ein Viertel der Bevölkerung in der Türkei. Sie klagen immer lauter über Einschüchterung und Verfolgung. Turgut Öker aus Köln bekam die zunehmende Bedrohung zu spüren. Er ist Ehrenvorsitzender der Alevitischen Gemeinde Deutschland e.V. und wurde im Juli 2020 von einem Gericht in Istanbul zu elf Monaten und 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Das Gericht begründete die Strafe, die später in eine Geldstrafe umgewandelt wurde: Öker habe an historische Verbrechen an seiner Volksgruppe erinnert und so Präsident Erdogan verleumdet. Noch schlimmer ist die Lage für Aleviten im türkisch besetzten Afrin in Nordsyrien. Nachdem die türkische Armee dort 2018 einmarschiert war, zerstörte sie Heiligtümer und Friedhöfe der Minderheit, schändete ihre Gräber und tilgte systematisch Spuren ihres kulturellen Daseins. Nicht anders ergeht es den Yeziden. Gab es in Afrin früher 30.000 von ihnen, sind es heute nur noch 1.500. Die meisten flohen vor Brandschatzungen, Plünderungen und religiöser Intoleranz. Yezidische Bildungszentren sind jetzt islamische Koranschulen. Vieles erinnert die Yeziden an Praktiken des Islamischen Staates, der Völkermord an der Minderheit im Irak verübte. Auch die
kleine christliche Gemeinde musste aus Afrin fliehen.
Indien: Hindus bedrohen Muslime und Christen
In Indien geht die Bedrohung von nationalistischen Hindus aus. Christliche und muslimische Familien bangen bereits um ihre Existenz. Gezielt betreibt die Hindunationalistische Regierung ihre Ausgrenzung und ermutigt so religiöse Fanatiker, Andersgläubige zu bedrohen oder sogar zu überfallen, um sie zwangsweise zum Hinduismus zu bekehren. Die Täter kennen kaum Skrupel und verschonen niemanden, nicht einmal alte Menschen. Besonders auf dem Land werden Christen bedrängt, selbst Kirchen werden überfallen. Noch dramatischer ist die Lage der 200 Millionen Muslime. Viele haben durch Einschränkungen der Behörden schon ihre wirtschaftliche Lebensgrundlage verloren, andere fürchten rechtlos zu werden. Zehntausende Angehörige religiöser Minderheiten haben sich deshalb bereits an öffentlichen Protesten beteiligt.
Pakistan: Christen gejagt und geächtet
So gefährlich wie in Pakistan ist es für religiöse Minderheiten anderswo kaum: Sunnitische Extremisten schüchtern Andersgläubige ein, bedrohen alle, die sie verteidigen wollen. Selbst Politiker und Richter beugen sich angsterfüllt ihrem Druck. Jedes Jahr werden in Pakistan rund 1.000 junge Christinnen oder Hindu-Frauen verschleppt und zum Glaubenswechsel gezwungen. Kaum jemand schützt sie. Auch Polizisten wagen es oft nicht, gegendie Entführer vorzugehen.
Die Gesetzeslage macht es leicht, Angehörige religiöser Minderheiten zu quälen. Es reicht zu behaupten, jemand habe das Ansehen des Propheten Mohammed beschädigt. Das ist Blasphemie und wird hart bestraft. Auch ein Freispruch vor Gericht hilft wenig. Dann droht den Betroffenen und ihren Familien Verfolgung durch Islamisten. Extremisten haben bisher verhindert, dass der Blasphemie-Paragraphen gestrichen wird. Vor allem Christen, Ahmadiyyah und Hindus haben unter diesem „Blasphemie-Terror“ zu leiden.
China: Kampagnen gegen Tibeter, Christen und Muslime
Gebetsfahnen aus Tibet sind bei uns häufig schöne Dekoration. Für buddhistische Gläubige sind sie jedoch heilig. In einer groß angelegten Kampagne ziehen in China jetzt Funktionäre der Kommunistischen Partei (KP) von Dorf zu Dorf und hängen die Gebetsfahnen ab, um alle Spuren von Glauben im öffentlichen Leben zu beseitigen.
Um zu verhindern, dass sich noch mehr Menschen einer Religion zuwenden, wurde von den chinesischen Behörden außerdem angeordnet, dass die Kreuze von dutzenden Kirchen und religiöse Embleme von Moscheen entfernt werden. Im Nordwesten Chinas in der Heimat der muslimischen Uiguren kommen die Bagger sogar über Nacht, reißen Moscheen nieder oder planieren muslimische Friedhöfe. Jahrhundertealte Kulturgüter verschwinden selbst aus Stadtplänen, und der uigurischen und kasachischen Bevölkerung wird in Umerziehungslagern Glaube, Kultur und Identität „ausgetrieben“. So müssen muslimische Gläubige Schweinefleisch essen oder Alkohol trinken. Familien werden auseinandergerissen. Erst wenn die Umerziehung in den Augen der KP „gelungen“ ist, dürfen die Gefangenen die Lager verlassen. Das ist Völkermord! Doch die Welt schweigt, denn China ist ein bedeutender Handelspartner.
Das tut die GfbV!
Seit Jahrzehnten engagieren wir uns für die Rechte religiöser Minderheiten. Wir mussten Rückschläge einstecken, konnten uns aber auch über Erfolge freuen. In den vergangenen Wochen und Monaten...
Das haben wir uns vorgenommen:
Bitte unterstützen Sie unseren Appell an Bundeskanzlerin Merkel, religiöse Minderheiten in Schutz zu nehmen.So darf nicht länger hingenommen werden, dass unser Nato-Partner Türkei radikale Islamisten unterstützt und so Christen, Yeziden oder
Aleviten vertreiben oder ihre Glaubensfreiheit empfindlich einschränken lässt.Schicken Sie deshalb die Postkarte an Bundeskanzlerin Angela Merkel ab oder beteiligen Sie sich an der darunterstehenden Online-Petition.
Diese Petition wurde im September 2020 lanciert.
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