„Alle für einen, einer für alle“ bei den Adivasi im Osten Indiens

 

Abseits der Mehrheitsgesellschaft der „größten Demokratie der Welt“ leben indigene Stammesgemeinschaften in unwirtlichen Gebirgsgegenden ohne Strom- und Wasseranschluss, ohne Straßen, ohne Schulen und Krankenhäuser. Die Teilnahme an wohlgemeinten Entwicklungsprogrammen und Aufstiegschancen der indischen Regierung scheitert bereits an der grundsätzlichen Verständigung in der eigenen Sprache, an ungeklärten Eigentumsfragen, uralten Traditionen unterschiedlichster Familienverbände, am indigenen Glauben an Naturphänomene und am Zugang zur Allgemeinbildung. Die Menschen leben in derselben Weise wie seit Jahrhunderten in kleinen Dörfern und einfachen Hütten mit dem, was ihnen die glücklicherweise überaus reiche Natur und das günstige Klima bietet. Aber das Klima verändert sich auch hier in ungeahntem Ausmaß: Überschwemmungen, Starkregen, Hangrutschungen, Grundwasserverlust, Dürre. Haupterwerbszweig außerhalb der Selbstversorgung ist allenfalls die Landwirtschaft. Jüngere Angehörige der indigenen Völker Indiens, sogenannte Adivasi verlassen nach Möglichkeit ihre Stammesgemeinschaften auf der Suche nach Wohlstand.

Der Förderverein der Gesellschaft für bedrohte Völker bemüht sich um den Erhalt der Vielfalt der Kulturen, um den Erhalt gesellschaftlicher Besonderheiten dieser Welt und des schier unendlichen Reichtums kultureller Ausprägung.

Darum geht es hier, um die Idee zum Bleiben, zum Bewahren, zur Entwickelung vor Ort, zur Selbsthilfe, vor allem durch die Stammesfrauen, die am ehesten den angepassten Wandel befürworten. Mit dem Projekt „Alle für einen, einer für alle“ sollen Angehörige der indigenen Saora im indischen Bundesstaat Odisha unterstützt werden, mit eigenen Ressourcen und Arbeitskraft, gezielten Investitionen und unter fachlicher Anleitung. Gudanggorjang und Dimbiripankal haben als model villages bereits Vorbildcharakter erlangt. Saora-Nachbardörfer wie Gobinda Pur folgen solchen erlebbaren „Erfolgsgeschichten“ von Stammesmitgliedern nun nach.

Der Schlüssel dazu ist eine gesicherte Wasserversorgung in den abgelegenen Dörfern der indischen Ostghats, die Befähigung zur Selbstversorgung mit gesunden Nahrungsmitteln und zur Grundausbildung der Kinder. Es gilt diese bis heute gelebte Tradition des „alle für einen, einer für alle“ zu bewahren und zu stärken. Ein Teil des Ertrags geht an die eigene Gemeinschaft. Alte und Kranke sind Teil des Ganzen. Streitigkeiten werden untereinander vermittelt. Der Bau von Toiletten und Rauchabzügen, von Gemeinschaftsräumen aus selbst hergestellten Backsteinen, Solarenergienutzung und organische Pflanzendüngung sind Teil des Projekts. Die Besten bekommen die Chance auf eine weitergehende Schul- und Berufsausbildung und werden dabei von „Ehemaligen“ begleitet. So ein langsamer Wandel ist das Geheimnis zum Bestand der indigenen und indischen Gesellschaft über die Jahrtausende schlechthin: nicht schnell, sondern harmonisch „mit den Menschen vor Ort“ und nachhaltig.

Für Anschubfinanzierungen, vor allem für die Schul- und Berufsausbildung der Adivasi, bittet dieser Spendenaufruf des Fördervereins der Gesellschaft für bedrohte Völker. Wir arbeiten dabei vertrauensvoll und kontrolliert mit der indischen Nichtregierungsorganisation „People’s Rural Education Movement“ (https://prem.org.in) zusammen. Gerne informieren wir Sie über die monatlichen Fortschrittsberichte zum Gudanggorjang-Projekt (hier können Sie einen einsehen), welches im Jahr 2000 vom Mainzer Ehepaar Herold durch die Kinderpatenschaft zu einem Saora-Mädchen ins Leben gerufen wurde und bis heute persönlich begleitet und gepflegt wird.

Hier können Sie die aktuellen Berichte vom 

einsehen.

 

Unterstützen Sie die Arbeit des Gudanggorjang-Projekts „Alle für einen, einer für alle“ bei den Adivasi in Odisha mit Ihrer Spende!

Empfänger: Förderverein für bedrohte Völker
IBAN:  DE 89 2001 0020 0007 4002 01
BIC/SWIFT: PBNKDEFF
Postbank Hamburg
Verwendungszweck: Gudanggorjang-Projekt

Ihre Spende kommt zu 100% in den Projekten an und ist von der Steuer absetzbar.
Wir werden Ihnen Anfang nächsten Jahres eine Spendenbescheinigung zusenden. Vielen Dank!

Kontakt

Cordelia Leyendecker Nierstein
cordelial315@gmail.com
Tel.: 06133-59346