Vertreibung für vermeintlichen Naturschutz: Die Maasai

Foto: Teklehaymanot G. Weldemichel 

 

„That is the reason why many people were arrested and charged… Just b’cse they disseminated information from place of incidence”

„Das ist der Grund, warum viele Menschen verhaftet und angeklagt wurden... Nur weil sie Informationen vom Ort des Geschehens aus verbreiteten.”

Maasai lawyer / Ein Maasai Anwalt 

Im Norden Tansanias soll eine neue Art von Naturschutzgebiet entstehen. Dafür vertreiben lokale Sicherheitskräfte gewaltsam Maasai. Entgegen wissenschaftlicher Belege wird behauptet, die Maasai gefährdeten den Naturschutz. Nun soll das Gebiet an eine Firma verpachtet werden, die auch Trophäenjagden organisiert.

Den aktuellen Plänen zufolge sollen etwa 70.000 Menschen in Loliondo im Serengeti-Nationalpark und weitere 80.000 in der Ngorongoro Conservation Area  vertrieben werden – insgesamt also bis zu 150.000 Menschen. Das Vorhaben bricht internationales Recht, darunter die Erklärung über die Rechte indigener Völker der Vereinten Nationen, die Kampala Konvention der Afrikanischen Union sowie eine einstweilige Verfügung des Ostafrikanischen Gerichtshofes aus dem Jahr 2018.

Deutschland finanziert den Serengeti-Nationalpark mit Millionensummen. Diese Gelder begünstigen Menschenrechtsverletzungen. Daher fordern wir, dass die Bundesregierung und deutsche Institutionen wie etwa Kreditanstalt für Wiederaufbau, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ihre Zahlungen einstellen.

Maasai vor Ort versorgen uns mit Informationen. Damit klären wir die Öffentlichkeit, die beteiligten Ministerien und Institutionen auf und verdeutlichen, wie deutsche Gelder zur Vertreibung beitragen. Gemeinsam mit anderen Organisationen bereiten wir eine Fact Finding-Mission in die Region vor, deren Ergebnisse wir in einem Report veröffentlichen werden.

 

Mediathek

 

Pressemeldungen

 

Projektverantwortliche

Nadja Grossenbacher

Referentin

Christoph Hahn 

Referent 

c.hahn@gfbv.de

0551 499 06 27