Indigene Aktivist*innen aus Russland stärken!

Foto: National Snow and Ice Data Center, Flickr

 

„Aus Angst vor Verfolgung können kritische indigene Stimmen nicht mehr wirksam für ihre Rechte eintreten und die Regierung und die Vetternwirtschaft kritisieren. Dies hat direkte Auswirkungen auf ihre Menschenrechtssituation in Russland.“

aus dem ICIPR-Bericht „Russian aggression against Ukraine and Indigenous peoples of Russia“

Im hohen Norden, Sibirien und dem Fernen Osten Russlands leben 44 offiziell anerkannte indigene Völker. Zwei Drittel der etwa 270.000 Indigenen lebt in ländlichen Gebieten von traditionellem Fischfang, Jagd und Rentierhaltung. Seit vielen Jahrzehnten verletzt Russland systematisch ihre Rechte und beutet ihr ressourcenreiches Land aus. Indigene Aktivist*innen werden verfolgt und kriminalisiert, wenn sie sich dagegen wehren.

Auch die Mobilisierung für Russlands Krieg gegen die Ukraine trifft kleine indigene Gemeinschaften unverhältnismäßig stark: In etlichen Siedlungen wurden mehr als 20 Prozent der männlichen Bevölkerung zum Militärdienst einberufen. Mit dem Krieg hat sich auch die Repression verschärft. Viele stehen vor der Entscheidung, zu gehen oder zu bleiben. Diejenigen, die gehen, bauen im Exil neue Netzwerke auf. Diejenigen, die bleiben, müssen nun vorsichtiger denn je agieren. Sie brauchen internationale Unterstützung.

Wir unterstützen indigene Aktivist*innen in Russland und im Exil in diesen schwierigen Zeiten. Gemeinsam mit ihnen organisieren wir ein Strategietreffen inklusive Sicherheitstraining. Wir finden neue Finanzierungsmöglichkeiten für ihre Organisationen. Wir nutzen UN-Konferenzen als Plattform, darunter das Permanente Forum in New York, den EMRIP in Genf und die Klimakonferenzen. Auch der Europarat setzt sich trotz des Ausschlusses Russlands weiter für die russische Zivilgesellschaft ein.

Wir bauen unsere Kontakte in die deutsche Politik und Wirtschaft aus. Rohstoffimporte aus Russland soll es nicht mehr auf Kosten von Indigenen geben.

 

Mediathek

Podcast "Für Vielfalt", Folge 9: Arktis: Rohstoffabbau, Tourismus und Klimawandel

 

"Transition Minerals" der Arktis zu Lasten indigener Gemeinschaften? Am 17. Oktober in Berlin 

 

 

Indigener Aktivist Dmitry Berezhkov beim Europarat in Straßburg

 

 

Pressemeldungen

Projektverantwortliche

Nora Erdmann 

Referentin

n.erdmann@gfbv.de