Genozid an Yezid*innen: Hinschauen heißt Verantwortung übernehmen

10 Jahre ist der letzte Genozid an den Yezid*innen her. Doch das bedeutet nicht, dass dieser oder die Verfolgung der Gemeinschaft abgeschlossen oder vorbei ist. Bis heute sind ca. 2.700 Frauen und Mädchen immer noch in Gefangenschaft oder verschwunden. Die Region Schingal ist kaum bewohnbar. Immer wieder gibt es Angriffe von der türkischen Regierung oder anderen Milizen. Bis heute hat kaum Aufarbeitung stattgefunden und die humanitäre Lage, auch in den Binnengeflüchtetenlagern, ist katastrophal. Für Yezid*innen bedeutet dies, dass eine Rückkehr in ihre Hauptsiedlungsgebiete nicht möglich ist.

Das religiöse und kulturelle Erbe ist dabei in Gefahr. Trotzdem drohen Yezid*innen in der Diaspora immer wieder Abschiebungen zurück in den Irak.

Die aktuelle Lage wird von Gerichten und der Politik nicht verantwortungsbewusst einbezogen. Auch die transnationale Diskriminierung ist Teil des Alltags in der Diaspora. So sehr sich besonders auch die yezidischen Gemeinschaften selbst einsetzen, so wenig werden sie doch gehört.

In unserem Projekt möchten wir besonders die heutige Lage der Gemeinschaft im Nordirak aufzeigen und gemeinsam mit Vertreter*innen der Gemeinschaft Forderungen für eine klare Aufarbeitung, Schutz der Gemeinschaft und ein sicheres Zurückkehren stellen. Dafür braucht es genaue Berichte zu der aktuellen Situation und Zusammenarbeit.