Iran

- Nahost -

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) setzt sich seit 1969 für die verfolgten ethnischen und religiösen Minderheiten im Nahen Osten ein. 1979 informierten wir die Öffentlichkeit, dass Kurden im Iran Opfer von Massenhinrichtungen werden, und forderten von Teheran ein Ende dieser Verbrechen. Wir initiierten Reisen von Journalisten zu kurdischen Widerstandskämpfern. Von 1989 an forderten wir die Aufklärung von politischen Morden an Exil-Kurden im Ausland durch das iranische Regime. 2007 und 2010 begannen unsere Kampagnen für die Freilassung der kurdischen politischen Gefangenen bzw. inhaftierte Bahá'i. 2009 organisierten wir die internationale Konferenz „Iran: Vielvölkerstaat ohne Gleichberechtigung und Glaubensfreiheit“ in Frankfurt/Main mit Kurden, Aserbaidschanern, Turkmenen, einer Vertreterin der iranischen Frauenbewegung u.a.. 2010 protestierten wir gegen das Engagement deutscher Firmen im Iran mit unserer Mahnwache in München „Siemens AG stützt Ahmadinedschad!“. 2014 und 2015 demonstrierten wir für die Freilassung aller politischen Gefangenen vor dem Generalkonsulat in Frankfurt/Main.

Im Jahr 2016 protestierten wir in Köln mit einer Mahnwache für die sofortige Freilassung und medizinische Versorgung, des mittlerweile nach 10 Jahren Haft entlassenen, kurdischen Menschenrechtlers, Mohammad Sadiq Kabudvand.


Foto: Andrea DiCenzo/NURPHOTO/AFP

Naher Osten: Kurdistan brennt

Seit mehr als 100 Jahren ringen die Kurden um Autonomie und die Wahrung ihrer Rechte. Doch die Staaten, in denen sie leben, Türkei, Iran, Irak und Syrien, haben ihnen dies mit aller Macht verwehrt. Ob die Ausbürgerung von 120.000 Kurden 1962 in Syrien oder die Anfal-Offensive 1988 im Irak, als Saddam Hussein mit Giftgas auf die kurdische Bevölkerung losging, die Liste der Repressionen gegen das "Volk ohne Staat" ist endlos. Auch heute sind sie bedroht: Vom Islamischen Staat, anderen radikalen Milizen bis hin zum türkischen Präsidenten Erdogan, der mit schwerem Geschütz gegen die Kurden im Südosten des Landes vorgeht. Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Die Autonome Region Kurdistan im Nordirak sowie Rojava in Syrien zeigen, dass die Kurden fähig dazu sind, eigenständig demokratische Strukturen aufzubauen und gleichberechtigt mit anderen Völkern und Religionen zusammen zu leben.

Lesen Sie mehr dazu in unserer Ausgabe 06/2015 >


Unser Nahost-Referent Kamal Sido im Interview mit KIRCHE IN NOT zu dem Thema "Religiöse Minderheiten im Iran" (18.04.2017)


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Header Foto: Kamyar Adi via Flickr