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- Nahost -
Das Alevitentum ist eine liberale Glaubensrichtung, deren Name auf Ali ibn Abi Talib, der Schwiegersohn des Propheten Mohammed, zurückgeht. Alevit bedeutet so viel wie „Anhänger von Ali“. Die Glaubensgemeinschaft ist nach dem Sunnitentum die zweitgrößte Religionsgemeinschaft der Türkei. Trotzdem ringen Aleviten seit Jahren um Anerkennung. Ihre Glaubensinhalte unterscheiden sich stark vom sunnitischen und schiitischen Islam. Für das Alevitentum spielt die vorislamische, anatolische Kultur eine wichtige Rolle und predigt ein Einswerden mit Gott, damit der Mensch vollkommen wird. So wurden sie über Jahrzehnte verfolgt, vertrieben und angegriffen.
Bis heute wird das Alevitentum in der Türkei nicht als Glaubensgemeinschaft anerkannt, sondern vom Präsidium für Religionsangelegenheiten (DIYANET), in dem nur Sunniten arbeiten dürfen, als anatolische Variante des Islam eingestuft. Als nicht-sunnitische Gemeinschaft werden die Aleviten deshalb diskriminiert, unterdrückt und verfolgt. Diese Unterdrückung verschärft sich, weil sich viele Aleviten bewusst vom Islam distanzieren und sich nicht mehr als „liberale Muslime“ bezeichnen, sondern als eigenständige Religionsgemeinschaft anerkannt werden wollen.
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Verfolgung religiöser Minderheiten: Lasst uns unseren Glauben!

