09.05.2018

Aboriginal Australians: Menschen im Elend brauchen Fürsprecher

Memorandum im Vorfeld des Eurovision Song Contest 2018

Das Leben der Aboriginals Australians ist häufig von großem Elend geprägt. Um das zu ändern, sollten Bildungsprojekte für Kinder der Aboriginal Australians gefördert werden. Bild: ABC Open Riverland via Flickr CC BY 2.0

Anlässlich der Teilnahme des indigenen australischen Superstars Jessica Mauboy am Eurovision Song Contest (ESC) in Lissabon macht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die traurige Lage der Aboriginal Australians auf dem fünften Kontinent aufmerksam. Jessica Mauboy ist eine der bekanntesten Sängerinnen, Songschreiberinnen und Schauspielerinnen Australiens. Doch Glanz und Glamour der wohl bekanntesten Singer-Songschreiberin Australiens dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die übergroße Mehrheit der rund 700.000 Aboriginal Australians in großem Elend lebt. Im Gegenteil: Als Angehörige einer indigenen Gemeinschaft wirbt Jessica Mauboy aktiv um Unterstützung für bitter nötige Bildungsprojekte für Kinder der Aboriginal Australians.

Das Leben der Aboriginals Australians ist häufig von großem Elend geprägt. So ist ihre Lebenserwartung um durchschnittlich 15 Jahre geringer als die der Mehrheitsbevölkerung. Der Anteil Indigener an Häftlingen ist überproportional hoch. Auch Kinder müssen Gefängnisstrafen absitzen, nicht selten wegen Bagatelldelikten.

Die australische Regierung unternimmt kaum etwas, um den Aboriginal Australians über das schwere Trauma der Stolen Generation hinwegzuhelfen, das ihnen von 1900 bis in die frühen 1970er Jahre zugefügt wurde und das bis heute fortwirkt. Damals wurden bis zu 100.000 indigene Kinder gewaltsam aus ihren Familien gerissen und in Heimen oder weißen Familien aufgezogen. Die aktuellen großen Probleme der Aboriginal Australians mit Alkohol- und Drogenmissbrauch, hohen Häftlingszahlen und Suizidraten führen Fachleute auf die Zerstörung der Identität und den Kulturverlust als Folge dieser Traumatisierung zurück. Lösungsansätze, welche die Aboriginal Australians einbeziehen wie zweisprachige und bi-kulturelle Bildungsprojekte werden viel zu wenig gefördert. Doch wenn die Situation der Aboriginal Australians sich ändern soll, müssen eben diese Projekte mehr Unterstützung bekommen.

Das Memorandum können Sie hier kostenlos herunterladen (PDF).

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Headerbild: ABC Open Riverland via Flickr CC BY 2.0