11.05.2016

Verzichtet auf Tropenholz

Spektakuläre Aktion zur Erinnerung an das Vermächtnis von Bruno Manser (22.05.) (Pressemitteilung)

Der Schweizer Bruno Manser lebte bis zu seinem Verschwinden sechs Jahre unter den Penan-Waldnomaden in Sarawak. Er unterstützte ihren friedlichen Kampf gegen die Zerstörung des Regenwaldes. Foto: © Archiv

Mit einer spektakulären Aktion und unter Einsatz von schwerem Gerät werden Umweltaktivisten und Menschenrechtler am Sonntag, den 22. Mai, in der Göttinger Innenstadt den vor 16 Jahren im malaysischen Regenwald spurlos verschwundenen Ethnologen und Umweltschützer Bruno Manser ehren. Gleichzeitig werden sie seinen dringenden Appell, den Regenwald und seine Bewohner zu schonen und kein Tropenholz mehr zu verwenden, noch einmal öffentlichkeitswirksam unterstreichen.

Spektakuläre Aktion zur Erinnerung an das Vermächtnis von Bruno Manser: Verzichtet auf Tropenholz!

am Sonntag, den 22. Mai 2016, um 18 Uhr
in der Göttinger Fußgängerzone, Markt vor dem Alten Rathaus

mit der Schwester des verschwundenen Umweltschützers Bruno Manser, Monika Niederberger

Auf Initiative des Seeburger Bauern und Umweltaktivisten Ludwig Pape werden mit Motorsägen „bewaffnete“ professionelle Holzfäller in der Fußgängerzone mit einem Schwerlastwagen auf eine Gruppe von Demonstranten zufahren und einen Baum fällen, an dem ein überlebensgroßes Bild von Bruno Manser befestigt ist. So wollen die Aktivisten symbolisch das gewaltsame Vorgehen gegen den friedlichen Widerstand der von Manser unterstützten Penan im malaysischen Bundesstaat Sarawak auf der Insel Borneo vor Augen führen. Die Ureinwohner wollten ihren Tropenwald vor Abholzung schützen. Doch vergeblich. Ihre Lebensgrundlage wurde zerstört. Heute gibt es in Sarawak nur noch park-ähnliche kleine Waldgebiete.

Dauerhaft soll eine von Ludwig Pape gestiftete Plakette an einer tropenholzfreien Sitzbank am Kornmarkt/Ecke Altes Rathaus beim Vier-Kirchen-Blick an das Versprechen der Stadt Göttingen erinnern, für Sitzbänke im öffentlichen Raum, Spielgeräte und andere Möbel kein Tropenholz mehr zu verwenden. Das hatte der Rat der Universitätsstadt schon 1989 beschlossen. Dutzende Städte verabschiedeten ähnliche Beschlüsse. In Göttingen wurde dieses Versprechen bisher nicht konsequent eingehalten.

Der Schweizer Bruno Manser lebte bis zu seinem Verschwinden sechs Jahre unter den etwa 10.000 Penan-Waldnomaden in Sarawak. Er unterstützte ihren friedlichen Kampf gegen die Zerstörung des Regenwaldes. Mit Blockaden sperrten sie Straßen für Holzfäller, um die Jahrhunderte alten Bäume zu schützen.

Die von Ludwig Pape initiierte Aktion wird vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt. 


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