26.11.2015

Weltweiter Aktionstag für die Rechte der Aboriginal Australians

GfbV übergibt in London Appell für die Rechte der Aboriginal Australians an den Commonwealth (Pressemitteilung)

© Rusty Stewart via Flickr

Am weltweiten Aktionstag der australischen Initiative #SOSBLAKAUSTRALIA übergibt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Freitag (27.11.) im Sekretariat des Commonwealth in London einen von mehr als 2.000 deutschen und europäischen Unterstützern unterzeichneten Appell für die Rechte der Aboriginal Australians. „Die Ureinwohner Australiens wünschen sich klare Verträge mit der Mehrheitsgesellschaft. Ihre Rechte müssen eindeutig definiert werden, sonst wird ihnen jegliche Selbstbestimmung verweigert und sie bleiben Mündel von Regierung und Behörden“, erklärt die internationale Menschenrechtsorganisation für ethnische und religiöse Minderheiten. „Durch Jahrhunderte lange Ausgrenzung, Rassismus, Unterdrückung und Verfolgung leben die rund 460.000 Aboriginal Australians heute mehrheitlich am Rand der Gesellschaft, haben keine Perspektive, sind vielfach krank und entwurzelt.“

Der Appell der GfbV ist an den Generalsekretär des Commonwealth of Nations, Kamalesh Sharma, gerichtet und wird im Rahmen einer Demonstration des “London Australia Solidarity Activism Hub“ übergeben.

Demonstration am Freitag, den 27.11.2015, um 12 Uhr

von der australischen Botschaft (Australia House, Strand, London WC2B 4LA) zum Commonwealth Secretariat (Marlborough House, Pall Mall, London SW1Y 5HX)

Bereits im Juni hatte die GfbV ihren Appell auch an das Oberhaupt des Commonwealth, Königin Elisabeth II, gerichtet. Den australischen Premierminister Malcolm Turnbull hatte die GfbV bei seinem Antrittsbesuch in Berlin im November mit einer Mahnwache dringend darum gebeten, endlich einen fairen Dialog um Vertragsrechte (Treaties) mit den Aboriginal Australians aufzunehmen.

Die Situation der Aboriginal Australians ist nach GfbV-Angaben „deprimierend“. So ist die Lebenserwartung der Ureinwohner zehn bis zwölf Jahre kürzer und die Kindersterblichkeit bei ihnen doppelt so hoch wie bei der Mehrheitsbevölkerung. Eine erschreckend große Zahl an Aboriginal Australians stirbt an Krankheiten, die gut zu behandeln sind, wie etwa Diabetes. 2013-2014 waren 27,4 Prozent aller Gefängnisinsassen Ureinwohner bei einem Bevölkerungsanteil von 2,3 Prozent.

Am 9. November 2015 wurde Australien vor dem Menschenrechtsrat der UN massiv kritisiert. Über 100 UN-Mitgliedsstaaten gaben mehr als 300 Empfehlungen dazu ab, wie die Situation der Flüchtlinge und der indigenen Bevölkerung dort verbessert werden könnte. Auch die GfbV hatte den UN einen Lagebericht zu den Menschenrechten der Aboriginal Australians vorgelegt.

Am 27.  November wird das Treffen der Regierungsvertreter des Commonwealth of Nations CHOGM in Malta eröffnet. Die Anliegen der Aboriginal Australians sollten dort auf der Tagesordnung stehen.


Header Foto: Rusty Stewart via Flickr