07.07.2016

Ashaninka-Anführer Benki Piyãko ruft neues Umweltprojekt in Brasilien ins Leben

GfbV-Koordinatorin für Brasilien berichtet aus dem Bundesstaat Acre

At work: Benki Piyako and Dr. Eliane Ferreira Fernandes - STP’s Brazil-expert - have been working closely for years. Eliane Ferreira Fernandes visits the region regularly. Photo: private

Eliane Fernandes, GfbV-Koordinatorin für Brasilien, berichtet aus dem Bundesstaat Acre über das neue Projekt des Ashaninka Benki Piãko. Die Ashaninka bringen Kindern und Jugendlichen bei, im Einklang mit dem Regenwald zu leben und nachhaltig zu wirtschaften. 

Die indianische Gemeinschaft der Asháninka im brasilianischen Bundesstaat Acre ist durch die Machenschaften illegaler Holzfäller und Drogenschmuggler aus dem nahegelegenen Peru gefährdet. Immer wieder dringen Holzfäller in das Gebiet der Indianer vor, fällen rücksichtslos wertvolle Bäume wie Mahagoni oder Zedern und stören so den Regenwald empfindlich. Wer sich ihnen entgegenstellt, wird bedroht. Eine neue Gefahr für die rund 1.000 Asháninka, deren Vorfahren Ende des 19. Jahrhunderts aus Peru vertrieben wurden, stellen seismische Voruntersuchungen für die Erdölförderung auf ihrem Gebiet dar.

Mit dem Ausbildungszentrum „Yorenka Ãtame“ setzen die Indianer jedoch ein Zeichen für ein friedliches Leben in einem intakten Regenwald. In dem Projekt werden indigene und nicht-indigene Jugendliche in Waldwirtschaft, Schildkröten-, Bienen- und Fischzucht unterrichtet und lernen ebenso, Computer und Internet zu nutzen. Gemüse- und Obstanbau sowie eine eigene Baumschule sind für das Zentrum ebenfalls selbstverständlich. Den Urwald schonend zu nutzen, ohne ihm zu schaden oder ihn gar zu zerstören, ist oberstes Gebot. Hauptziel des Projektes ist es, das Bewusstsein über die Bedeutung des Regenwaldes zu stärken und den Zusammenhalt der Jugendlichen völkerverbindend zu fördern. Der Förderverein für bedrohte Völker unterstützt das integrative und nachhaltige Projekt „Yorenka Ãtame“ seit seiner Gründung 2007.

Erfahren Sie mehr über das Projekt hier: Förderverein für bedrohte Völker