09.08.2011

Die Haratin in Mauretanien

Sklaverei im 21. Jahrhundert:

Rund 150 Jahre nach der offiziellen Befreiung der Sklaven und 47 Jahre nach der Aufhebung der Rassentrennung in den USA durch die Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King gibt es in Mauretanien noch heute Sklaverei. Bis zu einer halben Million Angehörige der schwarzafrikanischen Sklavengemeinschaft müssen dort unentgeltlich für die im Land herrschenden Araber und Berber arbeiten. Die Sklaven sind Haus- oder Kindermädchen, hüten Vieh oder werden zur Arbeit auf die Felder geschickt. Sie werden von ihren "Herren" ohne Skrupel ausgenutzt, gedemütigt, oft geschlagen und nicht selten sexuell missbraucht.

Straflosigkeit bestärkt Sklavenhalter

Offiziell hat Mauretanien die Sklaverei 1980 abgeschafft. Doch freiwillig bekam seitdem kaum ein Sklave die Freiheit geschenkt. Das Thema wurde einfach tabuisiert. Menschenrechtlern, die darüber mit ausländischen Journalisten zu sprechen wagten, drohten sogar Haftstrafen. Ein Gesetz zur Bestrafung der Sklaverei wurde erst 2007 unter dem neuen Staatspräsidenten Sidi Ould Cheikh Abdallahi verabschiedet. Da er schon im August 2008 sein Amt verlor, konnte das Gesetz bei Justiz und Behörden keine große Wirkung entfalten.

Historische Chance nutzen: Sklaverei für immer überwinden

Das Ziel, die Sklaverei in Mauretanien endlich zu überwinden, ist zum Greifen nah: Ein Gesetz zur Bestrafung der Sklaverei ist in Kraft, Menschenrechtler vor Ort sind entschlossen, es landesweit durchzusetzen, Sklavenhalter sind verunsichert und die Regierung fürchtet angesichts der Proteste für demokratische Reformen in Nordafrika um ihre Macht. Diese historische Chance dürfen wir nicht verstreichen lassen! Die GfbV wird ihre Unterstützung für Mauretaniens Menschenrechtler verstärken und so den Druck aus dem Ausland spürbar erhöhen.

Mehr Informationen im Informationsblatt

Weitere Informationen über Sklaverei in Mauretanien, was wir erreicht haben und welche Ziele wir verfolgen, können Sie in dem Informationsblatt "Sklaverei endlich abschaffen!" nachlesen. Sie können das Dokument hier kostenlos herunterladen oder bei Christian Rach (Tel. 0551 499 06-26, E-Mail: c.rach@gfbv.de) anfordern.