29.08.2016

Die Türkei, die Kurden, Europa und der IS

GfbV-Bundesvorsitzender Feryad Fazil Omar im Interview mit dem Deutschlandradio

Feryad Fazil Omar ist Leiter des Instituts für Kurdische Studien an der FU Berlin. Zudem ist er seit Jahren Bundesvorsitzender der deutschen Sektion der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV).

Die Türkei marschiert in Syrien ein, pro-türkische Rebellen erobern den strategisch wichtigen Grenzort Jarabulus. Jetzt wird gemeldet, dass in der Nähe dieses Ortes bei einem Raketenangriff kurdischer Milizen auf zwei türkische Panzer ein türkischer Soldat getötet worden ist. Kurden sollen außerdem Raketen auf den Flughafen in Diyarbakir abgefeuert haben. Syrische Aktivisten melden, dass die türkische Luftwaffe Angriffe auf kurdische Stellungen geflogen ist. Die türkische Operation „Schutzschild Euphrat“ läuft. Das alles ist sehr komplex.

Petra Ensminger vom Deutschlandradio sprach darüber mit dem GfbV-Bundesvorsitzenden Feryad Fazil Omar.

Der renommierte Wissenschaftler Omar will mit seiner Arbeit und seinem Engagement für Menschenrechte eine Brücke bauen zwischen Kulturen.

Anfang diesen Jahres veröffentlichte er das erste deutsch-kurdische Wörterbuch. Für die Erstellung dieses umfangreichen Werkes hat der gebürtige Kurde mehr als zehn Jahre akribische wissenschaftliche Arbeit investiert.

Das deutsch-kurdische Wörterbuch ist für Omar ein Zeichen, dass die Kurden ein Kulturvolk sind, das trotz aller Angriffe an dem Recht auf freie Entfaltung in Frieden und Freiheit festhält. „Die Zeit soll kommen, wo man eine Nation beim Wort nennen kann, wo man ein Volk respektiert, wo ihre Kultur geachtet wird.“, wünscht sich Omar.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Wörterbuch: Das Buch, das eine Brücke zwischen Kulturen schlägt