23.03.2017

Eindrücke aus Standing Rock - eine fünfteilige Serie

Interview mit Johannes Rohr

Der Kampf der Indianer gegen den Energiekonzern trifft einen Nerv bei der amerikanischen Bevölkerung, denn das Thema ist seit jeher umstritten. Foto: Leslie Peterson via Flickr

Seit Monaten protestieren die Standing Rock Sioux gegen eine Öl-Pipeline, die quer durch ihr Land führen soll. Nun kam es dabei zu Gewalt. [...]

Der Kampf der Indianer gegen den Energiekonzern trifft einen Nerv bei der amerikanischen Bevölkerung, denn das Thema ist seit jeher umstritten. "Dies ist das dritte Mal, dass der Sioux Nation Land und Ressourcen ohne Berücksichtigung der Stammesinteressen weggenommen werden", beklagt David Archambault II, der Chef der Standing Rock Sioux. "Die Sioux haben 1851 und 1868 Abkommen unterzeichnet. Die Regierung hat sie gebrochen, bevor die Tinte trocken war. Jetzt nehmen sie uns unser sauberes Wasser und heiligen Plätze weg. Ob es das Gold aus den Black Hills, Wasserkraft aus dem Missouri oder die Öl-Pipelines sind, die das Vermächtnis unserer Vorfahren bedrohen, die Stämme haben immer den Preis für Amerikas Wohlstand bezahlt."

33 heilige Stätten würden durch den Bau der Pipeline bedroht. Obwohl die Bauträger rechtlich verpflichtet seien, den Stamm zu konsultieren, hätte der Staat die Genehmigungen im Eilverfahren erteilt, ohne dass eine richtige Konsultation stattgefunden habe, beklagt Archambault. Er hat Klage eingereicht, denn »die Bauarbeiten haben unsere Gräber, Gebetsstätten und bedeutende Kunstgegenstände zerstört. Die Entweihung unserer heiligen Stätten hat den Standing Rock Sioux unwiederbringliche Verluste zugefügt.«

(Text: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/44979/Im-Wuergegriff-der-schwarzen-Schlange)

Header Foto: Leslie Peterson via Flickr