16.09.2022

Einladung zum Protest gegen das Regime im Iran (17.9.)

Kurdenverfolgung und Hinrichtungen beenden!

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf der Kurden aus Ostkurdistan / Iran zu einer Menschenrechtsaktion anlässlich des 30. Jahrestages des Mykonos-Attentats in Berlin am 17.09.1992 und fordert ein Ende der Kurdenverfolgung und Hinrichtungen im Iran. Zu dieser Kundgebung laden wir Sie herzlich ein:

Am Samstag, den 17. September 2022,

ab 10:30 Uhr

auf dem Adenauerplatz, in 10629 Berlin

Vor 30 Jahren, am 17.09. 1992, erschütterten die Mykonos-Morde Deutschland. Damals trafen sich in dem griechischen Restaurant „Mykonos“ Dr. Sadegh Scharafkandi, Vorsitzender der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran (DPKI) und seine Begleiter und Freunde nach dem Kongress „Sozialistische Internationale“ mit Exiliranern zum politischen Gedankenaustausch. Gegen 23 Uhr stürmten zwei von Iran beauftragte Maskierte das Restaurant und schossen auf die Männer. Scharafkandi und seine Begleiter, der Europavertreter der DPKI Abdoli, der Deutschlandvertreter Ardalan sowie der kurdische Dolmetscher Nouri Dehkordi, wurden mit insgesamt 28 Schüssen ermordet. Zwei weitere Personen, der Wirt und ein Gast, wurden schwer verletzt.

Scharafkandi und Dehkordi waren zwei von 500 Namen auf einer aus dem Jahr 1980 stammenden Liste des Ayatollahs Khomenei, die den Tod von den „Feinden des Islam“ forderte. Anlass für den Deutschland-Aufenthalt Scharafkandis und der weiteren Repräsentanten seiner Partei war eine Einladung der SPD zur „Sozialistische Internationale“. Die sozialdemokratische DPKI kämpft für ein autonomes Gebiet Kurdistan innerhalb des Iran und für Demokratie und Föderalismus für alle Völker und Religionsgemeinschaften im Vielvölkerstaat.

Neben Regimekritikern sind vor allem Angehörige nicht-persischer Volksgruppen und nicht-schiitischer Glaubensgemeinschaften im Iran von drakonischen Strafen bis hin zum Todesurteil bedroht. Täglich werden Aseri, Kurden, Ahwazi, Belutschen, Turkmenen und anderer Volksgruppen sowie Angehörige der Glaubensgemeinschaften der Bahaii, Juden und christlichen Assyrer oder kleinerer Glaubensgemeinschaften diskriminiert, unterdrückt und blutig verfolgt.