15.07.2024

Einladung zum interaktiven Stadtrundgang (20.7.)

Künstlerische Konfrontation mit dem Kolonialismus in Göttingen

Das Foto zeigt von links nach rechts: Ningiree Kauvee, Paulina Guskowski, Onesmus Katangu, Beurencia Tjieripo Meituere, Katharina Pfeil, Mariama Bah. Foto: Stefanie Grolig/GfbV.

Zu einem interaktiven postkolonialen Stadtrundgang in Göttingen lädt das namibisch-deutsche Projekt “Gemeinsam dekolonisieren” am Samstag, 20. Juli von 13 bis 15 Uhr ein. Treffpunkt ist vor dem Stadtlabor am Wilhelmsplatz. Die Teilnahme ist kostenlos. 

Noch heute sind Spuren der kolonialen Verbrechen in Göttingen sichtbar: Die Projektgruppe, die aus je drei jungen Menschen aus Namibia und Deutschland besteht, lädt Interessierte dazu ein, sich während des Stadtrundgangs mit den anhaltenden Auswirkungen des Kolonialismus auseinanderzusetzen. An verschiedenen Orten in Göttingen, die mit der Kolonialgeschichte in Verbindung stehen, wird es künstlerische Interventionen geben, die die Normalität der kolonialen Vergangenheit und Gegenwart unterbrechen. Ein besonderer Fokus liegt auf historisch bedeutenden Personen im dekolonialen Kontext und auf der Erinnerung an den Genozid an den Ovaherero und Nama in Namibia (1904 – 1908) während der deutschen Kolonialherrschaft. Im Anschluss an die Stadtführung wird es ab 16 Uhr Vorträge im Stadtlabor in Göttingen geben. 

“Mit dem Stadtrundgang wollen wir die Menschen in Göttingen mit der Kolonialgeschichte ihrer Stadt konfrontieren. Die Auswirkungen der Verbrechen deutscher Kolonialherren sind durch Denkmäler wie das Südwestafrika-Denkmal zur Normalität geworden. Wir wollen diese Normalität/die koloniale Amnesie durchbrechen und einen Dialog starten, wie eine angemessene Erinnerungskultur in Deutschland und Namibia aussehen kann“, sagt das Projektteam.

Das Projekt „Postkoloniale Erinnerungskultur: Gemeinsam dekolonisieren“ wird in Kooperation zwischen dem Stadtlabor Göttingen, „Göttingen Postkolonial“ und der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) durchgeführt. In Namibia sind das Ovaherero Genocide Museum und das Amaru Art and Community Center in Swakopmund die Projektpartner. Finanziert wird das Projekt vom „ASA-Programm“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und zu einem kleinen Teil von der GfbV. Ziel des Projekts ist es, neue Ansätze in der postkolonialen Erinnerungskultur in Göttingen und Swakopmund zu entwickeln. Im Anschluss an einen dreimonatigen Aufenthalt in Deutschland, der Ende Juli endet, wird das Projektteam ab Mitte September für drei Monate in Namibia arbeiten.

Das Projektteam besteht aus 

Paulina Guskowski 29 aus Deutschland 

Onesmus Katangu 29 aus Namibia

Beurencia Tjieripo Meituere aus Namibia

Ningiree Kauvee aus Namibia

Katharina Pfeil, 26, aus Deutschland 

Mariama Bah, 25, aus Deutschland 

 

Sie können das Projektteam unter decolonize-goettingen-swakop@asa-ff.de erreichen. Weitere Info rmationen zum Projekt finden Sie unter https://www.gfbv.de/de/informieren/themen/afrika/gemeinsam-dekolonialisieren/

 

Interviewangebot für Redaktionen:

Die Projektteilnehmer*innen stehen für Interviews zur Verfügung. Sollten Sie Interesse an einem Interview haben, schreiben Sie bitte an decolonize-goettingen-swakop@asa-ff.de.