16.03.2021

Erste indigene Innenministerin der USA (16.03)

GfbV begrüßt historische Ernennung Deb Haalands (Pressemitteilung)

Soeben ist mit Deb Haaland die erste indigene Bundesministerin der USA berufen worden. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) begrüßt diese historische Entwicklung außerordentlich: „Als Innenministerin wird Haaland für viele der Bereiche zuständig sein, die für Indigene besonders wichtig sind. Dazu zählen die Verwaltung öffentlichen Landes und die Einrichtung von Naturschutzgebieten, einschließlich der Entscheidung über Rohstoffförderung. Auch die Aufsicht über das Bureau of Indian Affairs und das Bureau of Indian Education verantwortet sie nun“, berichtet Yvonne Bangert, GfbV-Referentin für indigene Völker. „Ihre Berufung ist also nicht nur symbolisch wichtig. Sie birgt die berechtigte Hoffnung auf substanzielle Verbesserungen der Lage der Native Americans.“

Die Ernennung Haalands zur Kandidatin für das Innenministerium hatte sowohl Lob als auch Kritik mit sich gebracht. Denn die Laguna-Pueblo hatte unmittelbar angekündigt, Konzessionen für die Ausbeutung natürlicher Ressourcen wesentlich restriktiver zu handhaben, als dies während der Trump-Regierung üblich war. „Manche Bundesstaaten sind sehr von fossilen Energieträgern abhängig. Und auch der Aberglaube, der Klimawandel sei nicht menschengemacht, hält sich in manchen Ecken der USA hartnäckig“, erinnert Bangert. „Vor diesem Hintergrund stand ihre Berufung bis zuletzt in Frage und es gab auch jetzt noch Senatoren, die sie nicht bestätigen wollten. Es ist umso erfreulicher, dass sich Vorurteile und ökologische Unvernunft nicht durchsetzen konnten.“

Die sechzigjährige Debra Anne Haaland stammt aus New Mexiko und gehört den indigenen Laguna Pueblo an. 2015 wurde die Juristin zur Vorsitzenden der Demokratischen Partei im Bundesstaat New Mexico gewählt. Nach den Mid Term-Wahlen im November 2018 zog sie als eine der ersten beiden indigenen Repräsentantinnen ins US-amerikanische Abgeordnetenhaus ein.