02.12.2021

Fall Peng Shuai

IOC-Chef soll sich Beispiel nehmen an "vorbildlicher Reaktion" von Frauen-Tennisverband

"Das Verhalten von IOC-Chef Thomas Bach steht dazu in einem krassen Kontrast. Statt Aufklärung über das Verbleiben von Peng Shuai zu fordern und Konsequenzen anzudrohen, hat er sich in der vergangenen Woche für die Inszenierung einer angeblichen ‚Freiheit‘ von Peng Shuai missbrauchen lassen. Er sollte sich endlich ein Beispiel am WTA nehmen und öffentlich Druck auf China ausüben“, kritisierte Schedler. „Die Entscheidung des Tennis-Verbandes zeigt, dass man dort davon ausgeht, dass Peng Shuai weiter Gefangene des chinesischen Staates ist.“ In seiner Stellungnahme hatte WTA-Chef Steve Simon betont, dass man nicht guten Gewissens weiter Veranstaltungen in China austragen könne, solange Peng Shuai nicht frei kommunizieren könne und Opfer der chinesischen Zensur geworden sei. 

„Der Tennisweltverband der Frauen ist bereit, auf hunderte Millionen Dollar an Einnahmen zu verzichten. Der Kontrast zu Thomas Bach und seinem Schweigen zu Peng Shuais Vorwürfen gegenüber einem mächtigen chinesischen Politiker könnte nicht größer sein“, sagte Schedler. „Andere Sportorganisationen, Unternehmen und Regierungen müssen jetzt dem Vorbild der WTA folgen und sich öffentlich und eindeutig gegen die Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung positionieren. Es bleiben noch etwas mehr als zwei Monate, um zu zeigen, ob man dem Schweigen des IOC oder dem konsequenten Verhalten der WTA folgt. Der Fall Peng Shuai, der Völkermord an den muslimischen Uiguren, die Zerstörung der tibetischen Kultur, die unverhohlene chinesische Aggression gegenüber dem demokratischen Taiwan und das Niederreißen des Rechtsstaates in Hongkong zwingen zu Klarheit und Eindeutigkeit.“