13.11.2014

G20-Gipfel in Australien - Rechte von Aboriginals endlich zugestehen!

Vertrag zwischen Aboriginals und Regierung ist überfällig!

Foto: Concerned Australians/Rev Dr Djiniyini Gondarra

Beim G20-Gipfel in Australien am kommenden Wochenende (15./16.11) stehen aktuelle Krisen und Probleme auf der Tagesordnung. Gastgeber Australien präsentiert sich als Musterdemokratie und wunderschönes Reiseland. Dabei gerät aus dem Blick, dass es auch hier gravierende Ungerechtigkeit, Rassismus und Unterdrückung gibt. Daher macht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) anlässlich des Besuchs von Angela Merkel auf das Schicksal der Aboriginals in Australien aufmerksam und bittet die deutsche Bundeskanzlerin, sich nach ihrer aktuellen Lage, vor allem aber auch über den Stand der Verhandlungen über einen Vertrag zwischen den Aboriginals und der Regierung des fünften Kontinents zu erkundigen, der die Rechte der Ureinwohner anerkennt.

Ein Vertrag würde den Aboriginals endlich Selbstbestimmung, Kontrolle über ihr eigenes Land sowie gleiche wirtschaftliche und soziale Rechte sichern.

 

In Australien leben mehr als 520.000 Angehörige unterschiedlicher indigener Völker, die Aboriginals. Sie stellen rund 2,5Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Geschichte ihrer Ausrottung und Unterdrückung hat tiefe Spuren hinterlassen und wirkt bis heute fort. So gehören sie zur ärmsten Bevölkerungsgruppe Australiens, ihre Wohnverhältnisse sind oftmals miserabel, ihre Lebenserwartung liegt 17 Jahre unter australischem Durchschnitt. Die Gesundheitsversorgung, die Bildungs- und Arbeitschancen, die Möglichkeiten zur politischen Partizipation – in all diesen Bereich klafft eine große Lücke zwischen der Mehrheitsbevölkerung und den Ureinwohnern des Kontinents.

Die Aboriginal Peoples Australiens haben ihre Souveränität nie aufgegeben. Daran haben auch mehr als 225 Jahre Kolonisation durch Großbritannien nichts geändert. Die Kolonialherren erklärten sie dennoch kurzerhand zu Untertanen des britischen Reiches. Deshalb gesteht Australien seinen Ureinwohnern keine Selbstbestimmungsrechte zu. Anders als zum Beispiel in Kanada oder Neuseeland wurden von britischen und australischen Regierungen nie Verträge (Treaties) mit den Aboriginals über ihre Landrechte geschlossen. Die Ureinwohner wurden einfach enteignet. Ihnen fehlt dadurch die wichtigste Grundlage für ihre Existenz. Seit den 1970er Jahren erheben sie bereits die Forderung nach einem Vertrag, aber bis jetzt wurden sie von den verschiedenen Regierungen jedes Mal abgewiesen.

Tänzer während der NAIDOC-Feierlichkeiten 2013. NAIDOC ist eine Art Festival, das indigene Kultur würdigt und den Beitrag von Indigenen zur australischen Gemeinschaft hervorhebt.

 

 

Unterstützen Sie die Forderungen der Australian Aboriginal Nations

 

Zusammen mit der australischen Organisation Concerned Australians (in etwa Australier, die sich kümmern) unterstützt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Forderungen der indigenen Gemeinschaften in Australien. Im September 2014 starteten wir deswegen eine gemeinsame Kampagne. Werden auch Sie Teil unserer Kampagne. Fordern Sie die Rechte der Aboriginals ein!

Unterschreiben Sie die Forderung hier!

 


Inse Geismar, die Pressereferentin der Gesellschaft für bedrohte Völker, ist erreichbar unter Tel. 0551 49906 25 oder presse@gfbv.de.