22.10.2021

Gedenken an verstorbenen SPD-Politiker (25.10.)

Besuch des Grabes von Thomas Oppermann

Zum ersten Jahrestag des Todes von Thomas Oppermann am 25. Oktober besuchen Menschen aus dem nordsyrischen kurdischen Afrin das Grab des SPD-Politikers. Auch einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zollen dem ehemaligen Bundestagsvizepräsidenten auf dem alten Stadtfriedhof, Kasseler Landstraße 1, in Göttingen ab 9:30 Uhr ihren Respekt. „Mit diesem Besuch wollen wir den Einsatz von Thomas Oppermann für Menschen- und Minderheitenrechte würdigen“, erklärt Jndi Maho, der Sprecher der Afrin-Aktionsgruppe der GfbV. 

„Immer wieder empfing Herr Oppermann Menschen aus Afrin im deutschen Bundestag oder hier in Göttingen. Er nahm an Menschenrechtsaktionen der GfbV für die Glaubensfreiheit der Yeziden und Yezidinnen und die Rechte der kurdischen Bevölkerung in ihren Herkunftsländern teil“, sagt Maho. Er ist yezidischer Kurde, der an der Universität Göttingen Philosophie studiert und aus der Region Afrin stammt, die seit März 2018 von der Türkei und syrischen Islamisten besetzt wird.

Thomas Oppermann engagierte sich für die Rechte der Minderheiten in der Türkei und hat sich besonders für die Freilassung aller politischen Gefangenen dort eingesetzt. Oppermann hat durch das Schutzprogramm des Deutschen Bundestages „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ dafür gesorgt, dass kurdische politische Gefangene in den türkischen Gefängnissen nicht in Vergessenheit geraten. Er setzte sich für mehr Hilfe für yezidische Frauen und Opfer des Völkermordes durch den „Islamischen Staat“ ein. Zuletzt nahm Oppermann im Dezember 2019 an einer Mahnwache der GfbV für verschleppte Yezidinnen in der Göttinger Innenstadt teil.

Die Afrin-AG ist eine Aktionsgruppe der GfbV, die im April 2021 gegründet wurde und die Menschenrechtsverletzungen in der seit März 2018 von der Türkei und ihren verbündeten syrischen Islamisten besetzten kurdischen Region Afrin im Nordwesten Syriens verfolgt.