31.10.2016

Memorandum: Zerstörung des tibetisch-buddhistischen Klosters Larung Gar stoppen!

Tausenden Mönchen und Nonnen in Larung Gar droht die Vertreibung

Die Zerstörung von Larung Gar ist nicht nur ein kultureller Verlust, sondern bedeutet auch, dass China zahlreiche Buddhisten daran hindert, ihre Religion frei auszuüben. Foto: BODHICITTA via Flickr

Am 20. Juli haben chinesische Behörden mit dem Abriss des tibetischen Klosters begonnen. In weniger als zwei Monaten wurden mindestens 2.000 Häuser zerstört und viele tibetische Einwohner vertrieben. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, da die Kommunikation nach außen von den chinesischen Behörden gekappt wurde.

Das 1980 von Jigme Phuntsok gegründete Kloster ist eines der größten buddhistischen Institutionen weltweit und ein wichtiges Zentrum für die tibetische Sprache, Kultur und Religion. Dort widmen sich Tausende von buddhistischen Nonnen und Mönche dem intensiven Studium ihrer Religion. Doch seit Mitte Juli 2016 müssen sie hilflos dabei zusehen, wie ihre Häuser abgerissen werden. „An diesem Tag, an dem der Himmel zerstört wird, kommt der Schmerz und das Leiden in meinem Herzen vom tiefen Inneren mit nicht enden wollenden Tränen“, kommentierte ein Tibeter das Zerstörungswerk der chinesischen Behörden. Tausende müssen fürchten, vertrieben zu werden - ein massiver Eingriff in die Religionsfreiheit.

Je nach Quelle leben momentan noch zwischen 10.000 und 50.000 Menschen in Larung Gar. Im Juni gab der Gouverneur des Bezirks Serthar eine Verordnung bekannt, die die Zerstörung des tibetischen Klosters sowie die Reduzierung der Bewohnerzahl auf 5.000 bis September 2017 veranlasst. Instruktionen hierfür kommen aber anscheinend von der chinesischen Regierung.

Die Verordnung beinhaltet einen Acht-Punkte-Plan, der neben der systematischen Vertreibung der Einwohner, dem Abriss der übrigen Gebäude und dem Installieren von Überwachungskameras auch ein aufgezwungenes System gemeinsamen Managements vorsieht. Dies ist ein starker Eingriff auf das Recht auf freie Religionsausübung!

Besonders betroffen macht der Tod dreier Nonnen. Aus Protest gegen die Zerstörung haben Rinzin Dolma, Tsering Dolma und Semga Suizid begangen. Rinzin Dolma schreibt in einem Abschiedsbrief, sie könne nicht mehr ertragen, dass chinesische Behörden unschuldige Buddhisten, die ruhig im Institut leben und arbeiten, attackieren.

Schon in der Vergangenheit kam es zu Zwangsausweisungen und Zerstörung des Klosters. 2001 wurden über 2.000 Wohnhütten niedergerissen und die dort lebenden Mönche und Nonnen vertrieben. Das gleiche Schicksal ereilte zahlreiche Nonnen und Mönche auch 2013 und 2015.

Die Zerstörung von Larung Gar ist nicht nur ein kultureller Verlust, sondern bedeutet auch, dass China zahlreiche Buddhisten daran hindert, ihre Religion frei auszuüben. Ihr fundamentales Recht auf freie Religionsausübung wird so massiv verletzt!

Sie können unser Memorandum "China: Zerstörung des tibetisch-buddhistischen Klosters Larung Gar stoppen!hier herunterladen. (pdf)

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Header Foto: BODHICITTA via Flickr

Setzen Sie sich mit uns für die Rechte der Mönche und Nonnen in Larung Gar ein und unterschreiben Sie unsere Petition an den UN-Hochkommissar für Menschenrechte!