21.04.2016

Menschenrechtsaktionen für den indianischen Bürgerrechtler Peltier (24. und 25.04.)

Seit 40 Jahren unschuldig inhaftiert: „Mr. President, bitte schenken Sie Leonard Peltier die Freiheit!“

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am Sonntag, den 24. April 2016, von 14:00 Uhr an
Gehweg zwischen Einfahrt Hans-Böckler-Allee 26 und Messeschnellweg

und

am Montag, den 25. April 2016, von 8:00 Uhr an
zwischen Eingang Messe Nord und Stadtbahnhaltestelle Messe Nord


Mit zwei phantasievollen Mahnwachen wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Sonntag und Montag in Hannover ihren Appell an Präsident Barack Obama unterstreichen, dem seit 40 Jahren unschuldig inhaftierten indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier die Freiheit zu schenken. Der Präsident ist zu Besuch in der niedersächsischen Landeshauptstadt, um gemeinsam mit Kanzlerin Angela Merkel die Hannover Messe, bei der die USA Gastland sind, zu eröffnen.

„Herr Präsident, bitte haben Sie Erbarmen mit dem indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier, der seit 40 Jahren unschuldig inhaftiert ist“, appelliert die Menschenrechtsorganisation an den US-Präsidenten. „40 Jahre Haft sind genug für diesen kranken alten Mann! Bitte lassen Sie nicht zu, dass er in der Zelle stirbt.“

Bei einer Schießerei im Pine Ridge Reservat im US-Bundesstaat Süd Dakota waren am 26. Juni 1975 zwei FBI-Agenten getötet worden. Leonard Peltier wurde dafür verantwortlich gemacht, hat aber seit damals immer seine Unschuld beteuert. Einen fairen Prozess gab es für ihn nie. Trotz erwiesener Formfehler und Behinderung der Verteidigung hat er nie ein neues Verfahren erhalten. Der 71-Jährige ist seit einem Schlaganfall 1986 auf einem Auge fast erblindet, leidet an Diabetes und ist herzkrank. Nur eine Begnadigung durch Präsident Obama kann ihn noch retten. Und dessen Amtszeit ist in wenigen Monaten vorüber.

Präsident Obama hat wie keiner seiner Amtsvorgänger Interesse an den Lebensbedingungen der indianischen Bevölkerung der USA bekundet. Als amtierender Präsident besuchte er das Reservat Standing Rock in North Dakota. Seit seiner Amtsübernahme lädt er jedes Jahr Vertreter der Stammesregierungen zu einer Konferenz ins Weiße Haus. Deren Dachverband, der National Congress of American Indians (NCAI), hat sich bereits 2011 mit einer Resolution offiziell für die Begnadigung von Peltier ausgesprochen.

Viele prominente Stimmen haben sich über die Jahre für Leonard Peltier eingesetzt, darunter der inzwischen verstorbene  Simon Wiesenthal, Leiter des Dokumentationszentrums des Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes, die Friedensnobelpreisträger Rigoberta Menchu, Desmond Tutu und Nelson Mandela, der Dalai Lama, Künstler wie Robert Redford und Harry Belafonte und zahlreiche Abgeordnete des US-Kongresses, des kanadischen , belgischen, niederländischen und des Europaparlamentes sowie Mitglieder des Deutschen Bundestags. Neben der GfbV setzt sich auch Amnesty International für den Bürgerrechtler ein.


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