19.01.2017

Vor zehn Jahren wurde Hrant Dink ermordet

In Erinnerung an den armenischen Journalisten und Menschenrechtler

Ein türkisches Pärchen ehrt den 2007 ermordeten armenischen Journalisten und Menschenrechtler Hrant Dink. Foto: Adam Jones via Flickr

GfbV-Nahostreferent Kamal Sido erinnert an den armenischen Journalisten Hrant Dink, der am 19. Januar 2007 in Istanbul ermordet wurde.

Hrant Dinks Familie und die armenische Gemeinschaft in der Türkei warten trotz der Verurteilung seines damals noch minderjährigen Mörders noch immer auf Gerechtigkeit.

Die Bluttat war ein Resultat von Diffamierung und Verleumdung nationalistischer türkischer Medien. Gegen Hrant Dink wurde wegen angeblicher „Beleidigung des Türkentums“ gehetzt, weil er sich journalistisch mit dem Völkermord an christlichen Armeniern und Assyrern/Aramäern/Chaldäern 1915 bis 1917 sowie den Pontosgriechen auseinandersetzte und für seine Anerkennung sowie Versöhnung kämpfte. Nach mehreren ungerechten Verurteilungen durch die türkische Justiz hatte er sich im Oktober 2006 an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gewandt. Doch noch bevor dieser eine Entscheidung treffen konnte, wurde der Herausgeber der zweisprachigen Zeitschrift "Agos" auf offener Straße erschossen.

Header Foto: Adam Jones via Flickr