17.06.2013

We Have a Dream: Präsident Obama, bitte schenken Sie Leonard Peltier die Freiheit

Menschenrechtsaktionen für indianischen Bürgerrechtler in Berlin

© Patrick Strehl/GfbV

Mit Mahnwachen wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag und Mittwoch in Berlin an Präsident Barack Obama appellieren, den indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier zu begnadigen. „Dieser schwer kranke Mann, der mehr als sein halbes Leben unschuldig in Haft verbracht hat, soll nicht auch noch im Gefängnis sterben müssen. Deshalb möchten wir Obama im Namen der Menschlichkeit bitten, Peltier einen ruhigen Lebensabend in Freiheit bei seiner Familie zu ermöglichen“, sagt Yvonne Bangert, Referentin der GfbV für indigene Völker. „Die GfbV hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck gebeten, sich in ihren Gesprächen mit Obama für eine Begnadigung einzusetzen.“

"We Have a Dream: Freedom für Leonard Peltier"

Um den Appell zu unterstreichen lädt die GfbV ein zu den beiden Mahnwachen mit Straßentheater und Musik unter dem Motto „We Have a Dream: Freedom für Leonard Peltier“


am Dienstag, den 18. Juni 2013, am Rand des Tiergartens am Simsonweg, westlich vom Brandenburger Tor, Beginn 15 Uhr
am Mittwoch, den 19. Juni 2013, auf dem Bebelplatz/Unter den Linden (nahe der Neuen Wache), Beginn 14.30 Uhr


Freiheit für Leonard Peltier

Leonard Peltier gehörte zur Führung der indianischen Bürgerrechtsbewegung American Indian Movement (AIM), als er 1977 nach einem umstrittenen Prozess zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. 1975 waren bei einer Schießerei zwischen Angehörigen des AIM und der Bundespolizei FBI im Reservat Pine Ridge in Süd-Dakota zwei FBI-Beamte ums Leben gekommen. Dafür wird Peltier verantwortlich gemacht, obwohl die inzwischen widerrufene Aussage einer Augenzeugin auf Druck des FBI zustande kam und die Schüsse nachweislich nicht aus seiner Waffe stammten. Peltier hat seine Unschuld immer beteuert. Die GfbV setzt sich seit langer Zeit dafür ein, den Bürgerrechtler freizulassen. Amnesty International (a.i.) hat seinen Prozess 1977 und nachfolgende gerichtliche Anhörungen mehrfach als unfair kritisiert und auf eine Überprüfung des Falles gedrungen.

Eine Begnadigung durch den Präsidenten ist Peltiers einzige Chance auf Freiheit. Denn den nächstmöglichen Haftprüfungstermin im Jahr 2024 wird der schwerkranke Mann, für dessen Begnadigung sich weltweit zahlreiche Prominente einsetzen, vermutlich nicht mehr erleben.