28.04.2016

Droht eine erneute Eskalation?

RadioZ sprach mit GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius über die aktuelle Lage in der Westsahara

Ein Soldat der Mission der Vereinten Nationen für das Referendum in der Westsahara (MINURSO) besucht eine Beduinenfamilie in Mahbas. Foto: UN Photo/Evan Schneider

Der Konflikt um die Westsahara schwelt seit über 40 Jahren. Nach dem Abzug der spanischen Kolonialtruppen im Jahre 1975 beanspruchte die marokkanische Regierung das Gebiet. Seither werden ca. 2/3 der Westsahara militärisch durch Marokko besetzt. Die Bevölkerung in der Westsahara sieht sich selbst aber eben nicht als marokkanisch und fordert eine nationale Unabhängigkeit. Und so kämpft seit nunmehr 40 Jahren die Westsaharische Befreiungsbewegung Polisario gegen den marokkanischen Staat. Unterstützt wurden sie dabei finanziell und logistisch von Marokkos lokalem Antagonisten: Algerien.

Die blutige Auseinandersetzungen und die Guerilla-Taktik der Polisario haben schließlich zu einer Teilung des Gebietes der Westsahara geführt. Eine scheinbar unendlich lange militärische Sperranlage aus Mauern, Zäunen und Minenfeldern trennt den marokkanischen Teil der Westsahara vom deutlich kleineren selbstverwalteten Teil. Aktuell herrscht entlang dieser Linie ein äußerst brüchiger Waffenstillstand. Dieser Waffenstillstand wird seit 1991 auch von Beobachtern der Vereinten Nationen überwacht. Diese Überwachungsmission läuft nun aus. Und ob sie verlängert wird ist unklar. Wenn es nach Marokko geht, dann wäre die Zeit der UN-Truppen in der Westsahara sicherlich abgelaufen.

RadioZ sprach mit GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius über die aktuelle Lage in der Westsahara.