15.09.2011

Zukunftsperspektiven für die Kurden und andere Minderheiten in Syrien nach dem Volksaufstand

Konferenz der Gesellschaft für bedrohte Völker (17.09.2011)

Repräsentanten der Kurden und anderer Minderheiten aus Syrien diskutieren auf Einladung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Samstag in Göttingen über Zukunftsperspektiven ihrer Volksgruppen. Zwar ist der syrische Diktator Baschar al-Assad noch an der Macht und die Proteste gegen seine Gewaltherrschaft im Land dauern an. Doch schon jetzt sollen verschiedene Szenarien besprochen werden, wie Rechte der Kurden, Assyro-Aramäer, Christen und Yeziden in Syrien gesichert werden können.

Seit Jahrzehnten werden in Syrien nicht nur Oppositionelle, sondern auch Angehörige der nichtarabischen Völker sowie religiöser Minderheiten Opfer staatlicher Unterdrückung und Verfolgung. Sie haben keine legale politische Vertretung und ihre Parteien sind de facto verboten, da die syrische Verfassung keine ethnischen und religiösen Parteien zulässt.

Das Regime hat bisher mit äußerster Härte auf die überwiegend friedlichen Proteste in Syrien reagiert: Mindestens 2.600 Demonstranten wurden seit März 2011 getötet und fast 20.000 verletzt. Mehr als 20.000 Oppositionelle wurden festgenommen, etwa 11.000 syrische Staatsbürger sind - teilweise unter Beschuss - über die Grenze in die Türkei und in den Libanon geflohen.

Syrien hat etwa 20,4 Millionen Einwohner. Die große Mehrheit sind Araber. Als zweitgrößte Volksgruppe stellen die Kurden mit zwei bis drei Millionen Menschen mindestens zehn bis fünfzehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Kleinere Gemeinschaften bilden Armenier, Assyro-Aramäer, Turkmenen und Tscherkessen. Als Religionsgemeinschaften sind in Syrien sunnitische Muslime, Christen, Alawiten, Ismaeliten, Yeziden, Imamiten, Bahai und Juden vertreten.


ACHTUNG REDAKTIONEN: Sehr gern stehen unsere Gäste aus Syrien am kommenden Samstag (17.09.2011) von 9:30 -18:00 Uhr parallel zu ihrer Konferenz für Hintergrundgespräche und Interviews zur Verfügung.

Zur Vereinbarung eines Termins mit einem geeigneten Gesprächspartner wenden Sie sich bitte an den Nahostreferenten der Gesellschaft für bedrohte Völker, Dr. Kamal Sido.