Pressemitteilung

04.08.2022

Internationaler Tag der indigenen Völker (9.8.)

#Y for Yanomami: Menschenrechtsaktion gegen Gewalt illegaler Goldsuchende im Amazonasgebiet

Um auf die verzweifelte Lage der Yanomami im brasilianischen Regenwald aufmerksam zu machen, veranstaltet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Dienstag, dem Internationalen Tag der indigenen Völker (9.8.), eine Menschenrechtsaktion in Göttingen. Hierzu laden wir Sie herzlich ein:

am Dienstag, den 9. August 2022,

von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr

im Innenstadtbereich von Göttingen

Entlang der Weender Straße / Kornmarkt werden Aktivistinnen und Aktivisten mit riesigen Zeitungen sitzen. Wer ihnen über die Schulter schaut, kann mehr über die aktuelle Bedrohung der Yanomami erfahren und sich außerdem daran beteiligen, zum Zeichen der Solidarität mit den Indigenen ein großes Y mit bunter Kreide auf das Pflaster zu malen. Die GfbV wird kurze Videos über die Aktion in den sozialen Medien veröffentlichen.

Zurzeit dringen Goldsuchende immer aggressiver illegal in das Territorium der Yanomami ein. Wer sich ihnen entgegenstellt oder nur über den Weg läuft, ist in großer Gefahr: Yanomami werden ermordet, Frauen, Jugendliche und sogar Kinder vergewaltigt.  Die Politik des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro, der weltweit steigende Goldpreis und die hoffnungslose Lage vieler Arbeitsloser fördern den illegalen Abbau des Edelmetalls auf indigenem Territorium. 

Im gebirgigen brasilianisch-venezolanischen Grenzgebiet leben noch rund 35.000 Yanomami relativ isoliert von der Außenwelt. Nach langem Ringen, das auch die GfbV intensiv unterstützte, wurde ihr Gebiet im Jahr 1992 von der brasilianischen Regierung rechtmäßig anerkannt. Andere indigene Gemeinschaften in Brasilien müssen noch immer um ihre Territorien kämpfen. Sie erfahren oft brutale Gewalt.

Der Internationale Tag der indigenen Völker wurde 1994 von den Vereinten Nationen ausgerufen, um auf die Lage der weltweit rund 6.000 indigenen Völker mit etwa 476 Millionen Angehörigen aufmerksam zu machen. Sie leiden besonders unter der Ausbeutung natürlicher Ressourcen, Landraub und Vertreibung, den Folgen des Klimawandels und systematischen Menschenrechtsverletzungen. Das einzige völkerrechtlich verbindliche Abkommen zum Schutz ihrer Rechte ist die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). In Brasilien droht Bolsonaro mit dem Austritt aus dieser Konvention. In Deutschland trat sie am 23. Juni 2022 in Kraft.