Pressemitteilung

23.07.2020

Kampagne von über 180 zivilgesellschaftlichen Organisationen

End Uyghur Forced Labor – Uigurische Zwangsarbeit beenden (Pressemitteilung)

Eine weltweite Koalition aus über 180 zivilgesellschaftlichen Organisationen startet heute die Kampagne „End Uyghur Forced Labor“ (Uigurische Zwangsarbeit beenden). Die Organisationen rufen Bekleidungsmarken und Einzelhandelsunternehmen auf, ihre Unterstützung von Zwangsarbeit in der Autonomen Region Xinjiang im Westen Chinas einzustellen. Diese mache sie zu Komplizen der fortdauernden Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung. Praktisch alle großen Bekleidungsmarken und -händler, von adidas bis Zara, erwirtschaften derzeit einen Teil ihrer Gewinne durch uigurische Zwangsarbeit.

Die Kampagne ruft die betreffenden Unternehmen dazu auf, innerhalb von zwölf Monaten sämtliche Verbindungen zu Lieferanten abzubrechen, die in Zwangsarbeit verwickelt sind. Auch sollen sie alle Beschaffungen aus der Region Xinjiang beenden, von Baumwolle über Garn bis hin zu fertigen Kleidungsstücken.

Die chinesische Regierung hat schätzungsweise 1 bis 1,8 Millionen Uiguren und andere Angehörige muslimischer Turkvölker in Haft- und Zwangsarbeitslagern zusammengetrieben. Die Gräueltaten in Xinjiang – darunter Folter, erzwungene Familientrennung und die Zwangssterilisation uigurischer Frauen – sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ein zentrales Element der Unterdrückungsstrategie der chinesischen Regierung ist ein ausgedehntes System der Zwangsarbeit. Es umfasst Fabriken und Farmen in der gesamten Region und anderswo in China, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Internierungslager.

Im Folgenden senden wir Ihnen für Ihre Berichterstattung Materialien der Koalition in englischer Sprache. Darin finden Sie unter anderem eine Liste der Bekleidungsmarken und Einzelhandelskonzerne, die derzeit von uigurischer Zwangsarbeit profitieren, sowie eine Liste der Organisationen, die die Kampagne unterstützen.

Für Fragen, Hintergrundinformationen und O-Töne erreichen Sie Hanno Schedler, Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker unter h.schedler@gfbv.de oder 0551/49906-15.