Pressemitteilung

20.03.2017

Letzte Zeitzeugen erzählen: Das Schicksal von Litauens ost-preußischen „Wolfskindern“

Eine Veranstaltung der Gesellschaft für bedrohte Völker auf der Leipziger Buchmesse (Pressemitteilung)

Die „Wolfskinder“ sind heute in hohem Alter und es gibt nur noch wenige von ihnen. Foto: Katja Wolff/GfbV

am Samstag, den 25.03.2017, von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr
Forum OstSüdOst: Halle 4, E505

Wir bitten auch sehr herzlich um Weiterleitung an Ihre Feuilleton-Redaktionen

Letzte Zeitzeugen wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf der Leipziger Buchmesse zu Wort kommen lassen. Die Menschenrechtsorganisation hat mehrere „Wolfskinder“ aus Litauen und Deutschland eingeladen, über ihr schweres Schicksal zu berichten. So bietet die GfbV-Veranstaltung die seltene Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wie ostpreußische Kinder nach der Eroberung von Königsberg durch die Rote Armee 1945 ganz auf sich allein gestellt um ihr Leben kämpften und in Litauen warmherzig Aufnahme fanden. In Ostpreußen hatten damals viele Kinder ihre Eltern durch Mord, Vergewaltigung und Verschleppung verloren, Zehntausende waren an Krankheiten gestorben oder verhungert.

Die „Wolfskinder“ sind heute in hohem Alter und es gibt nur noch wenige von ihnen. Ihre litauischen Familien hatten ihnen neue Namen gegeben. Viele vergaßen lange Zeit ihre Herkunft. Erst in den 1990er Jahren begannen sie, um Anerkennung ihres unerhörten Leids zu ringen.

Die GfbV fordert eine offizielle Wiedergutmachung für die „Wolfskinder“ und sucht Paten, die diese alten Menschen in Litauen während ihrer letzten Lebensjahre finanziell unterstützen. Zur Leipziger Buchmesse erscheint ein Report der GfbV über das Schicksal dieser Kinder und die bisher ablehnenden Reaktionen der Politik auf Bitten um finanzielle Ausgleichszahlungen, die doch nur eine symbolische Geste sein könne. Darin wird auch der GfbV-Appell an die Bundesregierung veröffentlicht, den „Wolfskindern“ wenigstens jetzt noch Wiedergutmachung zu gewähren.

Wir laden Sie herzlich zu unserer Veranstaltung ein mit

Ursula Dorn, Wolfskind (Gleichen)

Bruno Roepschläger, Wolfskind (Bad Schwartau)

Luise Quitsch-Kažukauskien?, Wolfskind und Vorsitzende des Vereins Edelweiß (Vilna/Wilnius, Litauen)

Tilman Zülch, Gründer der Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen)

Dr. Christopher Spatz, Historiker und Autor (Berlin)

Prof. Dr. Rainer Schulze, Historiker, University of Essex (Colchester, Großbritannien)

Wir vermitteln auch gern Interviews mit „Wolfskindern“ oder senden Ihnen unseren Report zu. Wir würden uns freuen, Sie bei unserer Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Lesen Sie hier ein Interview mit Dr. Christopher Spatz.