Pressemitteilung

05.10.2021

Sponsoring der Olympischen Spiele in Peking

Allianz muss Völkermord verurteilen!

Die Allianz Group soll ihre Unterstützung der Olympischen Winterspiele in Peking 2022 aufgrund der gravierenden Menschenrechtsverletzungen in China einstellen. Dazu fordert ein Bündnis von Menschenrechtsorganisationen das Versicherungsunternehmen auf. Bisher unterstützt die Allianz die Spiele durch Sponsoring- und Versicherungsdienstleistungen. „Die Olympischen Spiele in China drohen zu einer Groteske zu werden. Sie sollen in einem Land ausgetragen werden, das die universellen Menschenrechte verachtet und seine Minderheiten rücksichtslos unterdrückt“, erklärt Jasna Causevic, Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV).

Die GfbV fordert die Allianz SE zusammen mit weiteren Menschenrechtsorganisationen auf, ihr Schweigen über die Gräueltaten an der uigurischen Bevölkerung in China zu brechen. Repräsentantinnen und Repräsentanten vieler Menschenrechtsorganisationen sowie Betroffene und ihre Angehörigen haben heute vor dem Hauptsitz des Versicherungskonzernes für dieses Anliegen demonstriert. „Die Allianz muss endlich Einsicht zeigen. Das China-Geschäft darf den Verantwortlichen nicht wichtiger als die Verteidigung der Menschenrechte sein. Betroffene und ihre Angehörigen erwarten proaktives Handeln und Dialogbereitschaft, sowie Transparenz bezüglich künftiger Sponsoring- und Versicherungsleistungen“, so Causevic. 

Trotz des aggressiven Vorgehens gegen die eigene Bevölkerung, bereitet sich China auf die Austragung Winterspiele vor und möchte sich ohne Widerstand der westlichen Demokratien als Weltmacht präsentieren. „Die Spiele sind für Peking ein Propaganda-Instrument. Jedes Sponsoring dieser Winterolympiade entspricht einem Sponsoring der Propaganda der Kommunistischen Partei“, erinnert Causevic. „China möchte seinen globalen Einfluss vergrößern und sein Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell als Alternative zur westlichen Ordnung darstellten. Die Allianz darf dabei nicht auch noch helfen.“ Die GfbV und weitere Organisationen haben im Laufe der heutigen Mahnwache Gespräche mit der Allianz geführt. Die Protestierenden erwarten, dass die Allianz klare Indikatoren zu Menschenrechten in die Policies, das Risikomanagement und die Monitoringprozesse aller Geschäftsaktivitäten einbezieht.

„China, der Gastgeber der nächsten Winterspiele, begeht einen Völkermord an den Uigur*innen sowie schwere Verbrechen an Tibeter*innen, Mongol*innen, Hongkonger*innen und anderen. Sponsoren wie Allianz können nicht zum Unterstützer der Olympischen Spielen in Peking werden, die der chinesischen Regierung dazu dienen sollen, diese gravierende Menschenrechtsverbrechen wie den Genozid an den Uigur*innen zu vertuschen", erklärt Dolkun Isa, Präsident des Weltkongresses der Uiguren“, anlässlich der heutigen Mahnwache in München.