Als das Foto von dieser jungen Mutter und ihrem Baby entstand, war noch alles friedlich in Tigray. Jetzt herrschen dort Krieg und Hunger, lebensrettende Hilfe wird blockiert. Foto: Achilli Family | Journeys (Flickr CC BY 2.0)
Mit einer kurzen Militäroperation ohne zivile Opfer – so wollte der äthiopische Premierminister und Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed den heftigen Streit mit der Regionalregierung von Tigray um mehr Autonomie beenden. Doch Augenzeugen durfte es nicht geben: Er ließ das Internet abschalten, Medien und Hilfswerke aussperren. Im November 2020 marschierte seine Armee in der Region ein. Wohnviertel wurden bombardiert, es gab Zwangsrekrutierungen und Massaker. Selbst Menschen, die in Kirchen Zuflucht suchten, wurden nicht geschont. Mindestens 2.000 Zivilisten haben bereits ihr Leben verloren. Mehr als zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht, vier Millionen brauchen dringend humanitäre Hilfe, denn Vorräte wurden vernichtet oder geplündert.
Nicht nur Armee-Einheiten und verbündete Milizen, auch Soldaten aus Eritrea sollen sich an Kriegsverbrechen beteiligt haben. Äthiopien eint mit dem Nachbarland jetzt eine Waffenbrüderschaft – zum Schrecken der mehr als 100.000 Flüchtlinge aus Eritrea, die sich vor Willkür und Gewalt in ihrem Heimatland nach Tigray retten konnten. Schon wurden einige dieser Flüchtlinge von eritreischen Soldaten verschleppt. Ihr Schicksal ist ungewiss.
Tatsächlich ist der „begrenzte Militärschlag“ gegen Tigray ein Krieg, an dem mit Eritrea ein zweiter Staat beteiligt ist. Dieser Krieg ist eine Strafaktion gegen eine von vielen Nationalitäten in Äthiopien. Die meisten von ihnen bestehen auf ihrer in der Verfassung vorgesehenen Autonomie. Die Regierung jedoch will sie einschränken. Das lässt das Schlimmste auch für andere Volksgruppen in dem Vielvölkerstaat befürchten.
Die internationale Staatengemeinschaft darf dieser schlimmen Entwicklung nicht schweigend zusehen. Sie muss darauf drängen, dass der Krieg beendet, die Menschenrechtsverletzungen in Tigray geahndet sowie ethnische Verfolgung und Diskriminierung gestoppt werden. Denn der Krieg der äthiopischen Regierung hat landesweit alle Menschen aus Tigray in Gefahr gebracht. Selbst in der weltoffenen Hauptstadt Addis Abeba werden sie schikaniert. So werden Oppositionelle, Medienleute und Soldaten festgenommen oder Angestellte entlassen.
Zuallererst muss jedoch schnellstens dafür gesorgt werden, dass allen Notleidenden in Tigray geholfen werden kann.
Bitte engagieren Sie sich mit uns für ein Ende von Gewalt und Hunger in Äthiopien und beteiligen Sie sich an unserer Online-Petition. Oder laden Sie alternativ mit einem Klick die unten abgebildete Postkarte herunter, senden Sie sie an Außenminister Heiko Maas und fordern Sie ihn dazu auf, schnell aktiv zu werden. Er soll sich dafür einsetzen, dass Hilfswerken überall in Tigray freier Zugang gewährt wird und die schweren Menschenrechtsverletzungen unabhängig untersucht werden. Außerdem müssen Geflüchtete aus Eritrea wirksam vor Abschiebung und Verfolgung geschützt werden!
Diese Kampagne wurde im Februar 2021 lanciert.
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