Yana Tannagasheva und ihr Volk mussten hautnah miterleben, was es heißt, auf Bodenschätzen zu leben. Doch Yana kämpft dagegen an. Bild: privat

Zwischen Verzweiflung und Mut: Die junge Schorin Yana Tannagasheva will die Umwelt und ihr Volk retten

Mittlerweile sind es schon viele Jahre, die Yana Tannagasheva friedlich kämpft: Die junge Schorin, die aus dem russischen Norden, aus Sibirien, stammt, protestiert kontinuierlich gegen den Kohleabbau in ihrer Region. Denn die Heimat des indigenen Volks der Schorinnen ist die Region Kemerowo, die gleichzeitig eines der größten Kohlereviere Russlands ist.

Yana und ihr Volk mussten hautnah miterleben, was es heißt, auf Bodenschätzen zu leben, die aus Profitgier massiv abgebaut werden. Und die Konsequenzen des Abbaus von Kohle, die teils auch nach Deutschland verkauft wird, sind für die Bewohnerinnen dramatisch. Die Schorinnen werden aus ihrer Heimat vertrieben, vielen von ihnen sind seitdem obdachlos. Entschädigungen oder angemessenes Ersatzland haben sie nicht bekommen.

Mit dem Kohleabbau und der Vertreibung haben die Schorinnen die spirituelle, kulturelle und auch praktische Verbindung zu ihrem Land verloren. Vielmehr müssen sie mitansehen, wie sehr die Natur unter dieser Kohleförderung leidet. Schwarzgefärbte Flüsse und verseuchte Fische sind die schmutzige Wirklichkeit der Kohleförderung.

Yana Tannagasheva kann den Kohleabbau nicht einfach hinnehmen, zu sehr schmerzt sie die Umweltverschmutzung und der Verlust der Heimat. Und deswegen versucht sie seit vielen Jahren den Abbau zu verhindern.

Egal ob Schnee, Kälte oder Regen, Yana steht mit einem Schild bewaffnet an der Zufahrtstraße zum Kohleabbau und fordert ein Ende der Umweltzerstörung. Und wenn sie nicht dort zu finden ist, ist sie gerade wieder in der Welt unterwegs, um auf das Schicksal der Schorinnen aufmerksam zu machen. In ihrem eigenen Land ist sie deswegen nun mehr Feindin als Freundin. Das hat Folgen für sie und ihre Familie. Ihren Job als Lehrerin hat sie wegen ihres Engagements schon vor einigen Jahren verloren. Auch gab es Morddrohungen gegen ihren Mann, das Haus ihres Vaters wurde sogar schon durch einen Brandanschlag zerstört. „Wir sind uns sicher, dass das Bergbauunternehmen hinter dem Anschlag steckt. Sie schüchtern Leute aus der Region ein, die dann für sie die Anschläge ausführen“; erklärt Yana die gefährliche Situation. Doch sie führt ihren Protest weiter, stets aktiv für ihr Volk und ihre Region. Frauen wie Yana Tannagasheva sind es, die unsere Welt ein Stück besser machen.

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Text: Franka Weiler, Video: Michaela Böttcher