Foto: Bisons einer Lakota-Familie

Existenzgründung durch Büffelzucht

Die Pine Ridge Reservation befindet sich im Südwesten des US-amerikanischen Bundesstaats South Dakota. Hier leben über 26.000 Oglala-Lakota auf einer Fläche von ca. 11.000 km². Pine Ridge zählt zu einer der ärmsten Regionen der USA: 80 Prozent der Indigenen leben unterhalb der Armutsgrenze und die Arbeitslosenrate beträgt saisonal bis zu 80 Prozent. Viele Lakota besitzen zwar Land, doch fehlt ihnen meist das nötige Startkapital, um dieses selbst bewirtschaften und somit für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können. Derzeit sind über 60 Prozent des in Lakota Besitz befindlichen Landes durch das BIA zu weit unter den üblichen Marktpreisen liegenden Konditionen an weiße Farmer verpachtet. Diese Farmer betreiben meist extensive Rinderzucht, die zur Überweidung und Zerstörung des biologischen Gleichgewichts auf den Weidegebieten führt.

Village Earth, eine gemeinnützige Organisation aus den USA, unterstützt Lakota-Familien dabei, ihr Land aus den Pachtverträgen zu lösen, um sich eine eigene Existenz als Bisonzüchter aufzubauen. Weitere Existenzgründungsprojekte, wie z. B. Gartenbau und das Bereitstellen von Pensionen für Ökotourismus sind geplant.

Das Bisonzuchtprojekt bietet neben der wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Lakota-Familien auch in ökologischer Hinsicht Vorteile:Obwohl Rinder und Bisons beide zur Gruppe der Paarhufer zählen, besteht ein geringer Unterschied in der Hufform. Während die Rinder die Erde fest trampeln, graben die Bisons mit ihren etwas kleineren und eher becherförmigen Hufen die Erde beim Gehen um. In dem aufgelockerten Erdreich können Samen leichter keimen. Außerdem fördert das weniger selektive Fressverhalten der Bisons eine größere Vielfalt von Gräsern und anderen Pflanzen auf den Weideflächen. Die Eigenheiten der Bisons tragen dazu bei die Bodenfruchtbarkeit und Diversität des Ökosystems der Prärie zu erhalten bzw. zu verbessern. Die Weiten der Prärie stellen seit je her den natürlichen Lebensraum der Bisons dar, weshalb sie auf vielfältige Weise bestens an Kreislauf dieses Ökosystems angepasst sind.

Village Earth und die Lakota-Familien, die an dem Projekt beteiligt sind, sorgen zudem für artgerechte Tierhaltung. Die Bisons sollen ausreichend große Weiden und somit genügend Auslauf haben. Auf einen Transport in einen Schlachthof wird verzichtet und stattdessen ein Aufpreis für eine mobile Schlachteinheit in Kauf genommen, um den Tieren unnötigen Stress zu ersparen. Das cholesterinarme Fleisch der Bisons kann somit als qualitativ hochwertiges Bio-Fleisch vermarktet werden.

Spendengelder werden u. a. für Workshops gebraucht, bei denen Familien dabei beraten werden, wie sie ihr Land aus den Pachtverträgen lösen können. Auch werden die Familien bei der Existenzgründung finanziell unterstützt. Bei bereits bestehenden Bisonzuchten müssen Kosten für die Zerlegung des Fleisches in einer Großmetzgerei, für Vakuumverpackung und Kühlung des Fleisches übernommen werden. Auch die Vermarktung des Fleisches (Marktstände, transportable Kühlgeräte und Werbekosten) muss finanziert werden. Darüber hinaus müssen bereits bestehende Bisonzuchten erweitert und ausreichend mit Wasser versorgt werden.

Unterstützen Sie dieses Projekt mit Ihrer Spende!

Empfänger: Förderverein für bedrohte Völker

IBAN: DE89 2001 0020 0007 4002 01

BIC/SWIFT: PBNKDEFF 

Postbank Hamburg

Verwendungszweck: Lakota Landnutzungsprojekte

 

Weitere Informationen unter http:/home.arcor.de/lonebison/

Kontaktperson in Deutschland

Conny Bauer

matra47@freenet.de

Tel.: 08161 9353401