Kinder des Krieges und ihre Mütter schützen: Fokus auf Yezid*innen, Rohingya und Bosnien

In diesem Projekt erheben wir unsere Stimme für Kinder, die oft selbst keine Stimme haben: für Kinder des Krieges. Sie wurden durch Vergewaltigungen im Krieg gezeugt, symbolisieren in den Augen vieler die Gräuel des Krieges und sind daher zumeist mit schwerem Stigma behaftet. Es fällt ihren Gemeinschaften schwer, sie vorurteilsfrei anzunehmen.

Aktuell sind Kinder von yezidischen Müttern aus dem Nordirak und Kinder von Rohingya Müttern aus Myanmar betroffen. Doch auch in der Vergangenheit waren Kinder das Produkt von Vergewaltigungen im Krieg, etwa in Bosnien. In allen drei Ländern sind die Kinder vergessene Opfer von Völkermorden.

Mit dem Kurzfilm „Geliebt & Geächtet“ thematisiert die GfbV die patriarchalen Hintergründe, die der Stigmatisierung der Kinder oft zugrunde liegt und appelliert: Wenn die Kinder aus den Familien und Gemeinschaften ihrer Mütter ausgeschlossen werden, spielt man den Kriegstreibenden in die Hände!

Um der Ausgrenzung der Kinder entgegenzuwirken, werden Lösungen erarbeitet, wie die yezidische Gemeinde und die Rohingya mit der schwierigen Situation umgehen können – mit Betroffenen zusammen. In Reporten, Gesprächen mit politischen und religiösen Akteuren, mit Menschenrechtsbildung auf Filmveranstaltungen und juristischen Stellungnahmen ergreifen wir Partei für die Kinder. Die Erfahrungen der bosnischen Kinder des Krieges und ihrer Mütter, im Jahre des 25. Jahrestags des Massakers in Srebrenica, spielen dafür eine maßgebliche Rolle.


Am 11. Juli 2020 jährt sich der Genozid gegen bosniakische Muslim*innen im Rahmen des Angriffskriegs gegen Bosnien und Herzegowina (1992-1992) zum 25. Mal. Über 8.000 bosniakische Männer und Jungen wurden in den Tagen nach dem 11. Juli 1995 ermordet. Im Laufe des Krieges kam es außerdem zu zehntausenden Vergewaltigungen. Doch bis heute herrscht Schweigen über eine Gruppe vergessener Opfer: Kinder. Wir geben Kindern, die den Völkermord überlebt oder in Vergewaltigung gezeugt wurden, endlich eine Stimme und erinnern so an alle Opfer der Verfolgung der Bosniak*innen:

 


Weiterführende Informationen

Reporte und Memoranden:


"Internationaler Tag der Frauen - Kinder des Krieges" - Interview mit Prof. Dr. Ingvill C. Mochmann

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