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Baha'i

- Nahost -

Die Bahá’i sind eine Glaubensgemeinschaft mit weltweit rund sieben Millionen Angehörigen. Ihre Religion, welche von Baha’ullah (1817-1892) gegründet wurden gilt als eine der jüngsten monotheistischen Glaubensrichtungen. Sie leben vor allen in Indien, Afrika, Nord- und Südamerika und dem Iran. Obwohl die Bahá’i von sich aus ein gutes Verhältnis zu anderen Religionsgemeinschaften haben, sind sie im Iran und einigen weiteren islamisch geprägten Ländern Opfer von Diskriminierung und Verfolgung.

Im Iran zählen die Bahá’i zur größten religiösen Minderheit. Obwohl der Iran historisches Entstehungsland der Religion ist, leben von den weltweit sieben Millionen Bahá'í nur noch ca. 300.000 im Land. Sie werden massiv diskriminiert. So werden sie bei der Wohnungssuche und auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt; meist wird ihnen auch der Zugang zu Schulen und anderen Bildungseinrichtungen verwehrt. Erst im Jahre 2004 brannten Muslime zahlreiche kulturelle und religiöse Einrichtungen der Bahá´i im Iran nieder und zerstörten das Privateigentum vieler Bahá'í.

Obwohl bereits der Prophet Mohammed andere Religionen duldete, sofern diese monotheistisch waren, sieht die iranische Regierung eine Gefahr in der monotheistischen Bahá'í- Religion, da sie erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand und somit eine nachislamische Religion ist. Die internationale Bahá’í-Gemeinschaft dokumentierte im Zeitraum von 2005 bis 2012 insgesamt 52 Fälle, in denen Anhänger ihres Glaubens in Gefängnissen gefoltert und misshandelt wurden. Außerdem belegten sie weitere 52 Fälle, in denen Bahá'í von Beamten oder Zivilisten tätlich angegriffen wurden. Daneben dokumentierten sie zahlreiche weitere Fälle von Brandstiftung oder mutwilliger Beschädigung von Bahá’í- Eigentum. Auch vor den Friedhöfen der Bahá’í macht der Vandalismus im Iran nicht Halt.

Im Gegensatz zu den Christen, Juden und Zoroastriern werden die Bahá’í in Artikel 13 der iranischen Verfassung nicht als schützenswerte religiöse Minderheit genannt, denn sie werden von den herrschenden Schiiten als "häretische" Gruppierung eingestuft. Die "Verfälschung" islamischer Lehren wird von iranischen Behörden als eine besondere Gefahr betrachtet, welcher es entgegenzutreten gilt.


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70 Jahre Menschenrechte

Vor 70 Jahren verkündete Eleanor Roosevelt als Vorsitzende der UN-Menschenrechtskommission die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Es war der erste Schritt auf dem langen Weg in eine gerechtere Welt. Erfahren Sie in unserer aktuellen Ausgabe mehr über die Wegbereiter der Menschenrechte, wo es bei ihrer Umsetzung bis heute Probleme gibt und was wir dagegen tun können. Zwei Schwerpunkte der Ausgabe liegen auf den Artikeln 4 „Verbot der Sklaverei“ und 18 „Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit“ der Erklärung. Besonderheit: Wir haben die 30 Artikel der Menschenrechte fotografisch illustriert.

Lesen Sie mehr dazu in unserer Ausgabe 05/2018 >


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Minderheiten im Heiligen Land

In vielen Teilen der Welt ist es noch immer ein Nachteil, eine Frau zu sein. Mitspracherechte werden ihnen Die öffentliche Wahrnehmung von Israel könnte unterschiedlicher kaum sein: Heiliges Land für die drei monotheistischen Weltregionen, Dauerkonflikt zwischen Juden und Palästinensern, einzige Demokratie im Nahen Osten oder Besatzerstaat. Bei alledem wird jedoch häufig vergessen, dass es neben Juden und Palästinensern noch mehr als ein Dutzend ethnische und religiöse Minderheiten gibt. Für manche ist Israel seit vielen Jahrhunderten eine Heimat, andere sind in den vergangenen Jahrzehnten eingewandert. Einige sind gut integriert, anderen droht die Assimilierung. Die aktuelle Ausgabe von Pogrom lenkt den Blick auf diese vergesse Seite des Heiligen Landes. Ethnische und religiöse Vielfalt ist ein wichtiges Merkmal für eine offene, tolerante Gesellschaft. In Israel konnte sich diese Vielfalt bislang behaupten. Bleibt zu hoffen, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird.

Lesen Sie mehr dazu in unserer Ausgabe 04/2016 >


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Header Foto: Asif Syed via Flickr