Memorandum: Nordsyrien - Darf die „Schutzzone“ Erdogans unterstützt werden?

Vier Jahre nach Zustandekommen des sogenannten „Flüchtlingsdeals“ zwischen der Europäischen Union und der Türkei und zwei Jahre nach Beginn der völkerrechtswidrigen Besatzung des syrisch-kurdischen Afrin betrachtet das Memorandum den Stand und die aktuellen Pläne, die der türkische Präsident in den ehemals kurdischen Gebieten Nordsyriens verfolgt. „Erdogan möchte in Nordsyrien eine Million syrischer Geflüchteter auch gegen ihren Willen ansiedeln“, erklärt Dr. Kamal Sido, Nahostexperte der GfbV. „Die türkische Besatzungsarmee und von ihr unterstützte radikalislamistische Milizen haben die kurdische, christliche und yezidische Bevölkerung Nordsyriens systematisch terrorisiert.“ Aus Angst um ihr Leben hätten viele ihre historische Heimat verlassen. Nach Recherchen der GfbV sind etwa 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht. „Die Menschenrechtsverletzungen und Angriffe der Türkei waren zu keinem Zeitpunkt Thema im Weltsicherheitsrat oder bei der UN-Generalversammlung“, so Sido. „Und das,obwohl völkerrechtliche Analysen die Angriffe auf die syrisch-kurdische Region Afrin undauf Ras al-Ain als klare Verstöße einstufen.“ Die internationale Staatengemeinschaft müsse gegenüber Kriegsverbrechen der Türkei endlich Farbe bekennen. 

Ausgabe

März 2020

Nummer
Kategorie

Dokumentationen

Seitenanzahl

24

Preis

2.50 €