10.07.2020

25 Jahre nach dem Völkermord von Srebrenica (11.7.)

Gedenkveranstaltung in Berlin erinnert an die Opfer (Pressemitteilung)

Am heutigen Freitag hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mit einer Gedenkfeier und Kranzniederlegung an der Neuen Wache in Berlin an die Opfer des Völkermordes erinnert. 

Meho Travljanin von der Gemeinde der Bosniakinnen und Bosniaken, Pfarrerin Corinna Zisselsberger von der Evangelischen Landeskirche Berlin, Brandenburg und schlesische Oberlausitz sowie Pfarrer Lutz Nehk, der Beauftragte für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit im Erzbistum Berlin leiteten interreligiöse Gebete. Nach einer stillen Kranzniederlegung am Käthe-Kollwitz-Denkmal sprachen Ihre Exzellenz Frau Jadranka Winbow, Botschafterin von Bosnien und Herzegowina sowie Michael Brand (MdB), Sprecher der CDU/CSU-Fraktion für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe und Mitglied der GfbV. Zwischen den Gebeten und Redebeiträgen sang ein Kinderchor bosnische Trauerlieder. Das Islamische Kulturzentrum in Berlin und Südost Kultur e.V. haben an der Organisation mitgewirkt.

„Die Gedenkfeiern finden aufgrund der Covid-19-Pandemie in diesem Jahr im kleineren Rahmen statt. Für die trauernden Familien sind sie dadurch nicht weniger bedeutend“, erklärt Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung. „Auch 25 Jahre nach dem Völkermord ist die Leugnung des Genozids auf dem Westbalkan wie auch bei uns verbreitet. Der heutige Tag erinnert uns an unsere Verantwortung, dieser Form der Hassrede entgegenzutreten und uns für Frieden und Verständigung einzusetzen.“ 

Am morgigen Samstag, den 11. Juli 2020, werden acht weitere neu identifizierte Opfer des Völkermords in Srebrenica von ihren trauernden Familien auf dem Friedhof der Gedenkstätte Srebrenica-Potocari beigesetzt. Sead Hasanovic, Alija Suljic, Hasan Pezic, Hasib Hasanovic, Zuhdija Avdagic, Bajro Salihovic, Ibrahim Zukanovic und Salko Ibiševic waren zwischen 23 und 70 Jahre alt, als sie am 11. Juli 1995, vor genau 25 Jahren, Opfer des Völkermords wurden. 

Die neue GfbV-Dokumentation „Srebrenica: 25 Jahre nach dem Genozid sind Kinder und Frauen marginalisiert und noch einmal traumatisiert“, die vom Leiden der Überlebenden handelt, können Sie hier herunterladen.