Bitte verhindern Sie die drohende Hinrichtung von zwölf Kurden im Iran!

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

sehr geehrter Herr Minister,

wir wenden uns heute mit einem sehr dringenden Appell an Sie: Bitte intervenieren Sie schnellstmöglich bei der Regierung der Islamischen Republik Iran, um die drohende Hinrichtung von zwölf Kurden abzuwenden. Die Todesstrafe könnte jeden Augenblick vollstreckt werden, deshalb ist große Eile geboten.

Hebibulla Letifi, Serko Maarfi, Ferzad Kemanger, Ferhad Wekili, Ali Heyderiyan, Fesih Yasemini, Rustem Arkiya, Zeynep Celaliyan, Ferhat Chalis, Ramazan Ahmet, Enwer Rostemi und Sakir Baki wurden zum Tod durch den Strang verurteilt, weil sie Mitglieder oder Sympathisanten einer kurdischen politischen Gruppe sein sollen, die gegen die iranische Regierung mit Waffengewalt kämpft. Unter den zwölf Verurteilten ist auch eine Frau.

Bereits am 11. Oktober 2009 wurde der 28-jährige Kurde Ihsan Fetahiyan im Gefängnis der kurdisch-iranischen Stadt Sanandadj 400 Kilometer westlich von Teheran hingerichtet. Drei Tage zuvor hatte er mit einem Hungerstreik begonnen. Mit dieser verzweifelten Aktion wollte er seine Hinrichtung verhindern. Obwohl sich 40 Mitgefangene, darunter 20 Frauen, seinem Hungerstreik aus Solidarität angeschlossen hatten, zeigten die Machthaber in Teheran keine Gnade. Fetahiyan wurde erhängt. Er war im Juli 2008 verhaftet und wegen Mitgliedschaft in besagter kurdischen Gruppierung verurteilt worden.

Nach zuverlässigen Informationen wurden im Iran 2008 mindestens 346 Hinrichtungen vollzogen. 2009 waren es bis Mitte Oktober bereits 266. Es wird jedoch vermutet, dass die Zahl der Hinrichtungen im Iran in diesem Jahr viel höher ist.

Bitte unternehmen Sie alles in Ihrer Macht Stehende, um das Leben der jetzt unmittelbar von der Hinrichtung bedrohten zwölf Kurden zu retten!

Mit freundlichen Grüßen

gez. Tilman Zülch, Präsident der GfbV International/Göttingen

für die GfbV Ländersektionen: gez. Tobias Wernle/Basel, Mauro di Vieste /Bozen/Bolzano, André Rollinger/Luxemburg, Michael Struwe/Paris, Fadila Memisevic/Sarajevo, Hans Bogenreiter/Wien.