13.03.2007

Das Drama der Hmong in Laos und Thailand

Internationale Proteste gegen die Menschenrechtsverletzungen an Hmong in Laos scheinen Wirkung zu zeigen. Da die kritischen Berichte und dringlichen Aufrufe dem internationalen Ansehen von Laos schaden, gerät das Land zusehends unter Druck. Am 7. März 2007 gab die laotische Regierung in einer inszenierten Pressekonferenz deshalb bekannt, dass es den 16 Hmong, die am 26. Januar gewaltsam aus Thailand zurück nach Laos deportiert worden waren, gut gehe.

Das laotische Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten hatte die Pressekonferenz eigens für Repräsentanten ausländischer Botschaften und der Vereinten Nationen in Laos organisiert, um die Weltöffentlichkeit über das Schicksal der im Januar 2007 von Thailand nach Laos abgeschobenen Hmong-Flüchtlinge aufzuklären und diesbezügliche Sorgen zu zerstreuen.

Einer der 16 Hmong, Kua Long Vang, verkündete dabei, dass er und die anderen 15 Hmong nach der Deportation "warmherzig" von den laotischen Autoritäten empfangen wurden. Ihnen sei freigestellt worden, zurück zu ihren ursprünglichen Dörfern oder zu Verwandten zu gehen. Außerdem riet Kua Long Vang allen Hmong, die sich noch in Thailand befinden, nach Laos zurückzukehren, die laotischen Behörden würden ihnen nichts tun, sondern angeblich sogar Hilfe und Betreuung anbieten.

Am 8. März teilte der laotische Außenminister Thongloun Sisoulith seinem thailändischen Amtskollegen mit, dass 21 der 26 Hmong Jugendlichen, die am 5. Dezember 2005 von den thailändischen Behörden zwangsweise nach Laos überführt worden waren, "aufgefunden worden wären" und schon bald mit ihren Familien vereinigt werden sollten. (Die GfbV hat sich wiederholt in Appellen für diese Jugendlichen eingesetzt, die Berichten zufolge nach ihrer Deportation in Laos inhaftiert worden waren). Die 21 Mädchen seien "bei guter Gesundheit", versicherte der Außenminister. Über ihren derzeitigen Aufenthaltsort äußerte er sich jedoch nicht. Es ist auch nicht klar, ob mit der geplanten Familien-Zusammenführung gemeint ist, dass die entsprechenden Familien zu diesem Zweck aus Thailand nach Laos deportiert werden sollen.

Internationale Organisationen und Beobachter haben auch weiterhin weder Zugang zu den beiden oben genannten Hmong-Gruppen noch zu anderen Gruppen, die in der Vergangenheit von Thailand nach Laos deportiert wurden oder deren Schicksal ungeklärt ist, seit sie sich aus ihren Dschungelverstecken herauswagten und den laotischen Behörden ergaben.

Die GfbV fordert deshalb die laotische Regierung auf, internationalen Organisationen dauerhaft Zugang zu allen Hmong-Gruppen zu gewähren, die in Laos gefangen gehalten werden, das Wohlergehen dieser Gruppen sicherzustellen und den Aufenthaltsort der 2005 deportierten Hmong-Jugendlichen bekannt zu geben.

Sollte es den Hmong in Laos tatsächlich so gut gehen wie von der Regierung behauptet, bräuchte Laos schließlich keinerlei Befürchtungen vor internationalen und unabhängigen Beobachtern zu haben.