29.06.2023

Einladung zur Menschenrechtsaktion in Berlin (3.7.)

Freiheit für Memorial-Vorstand Oleg Orlov

Mit einer Menschenrechtsaktion gegenüber der Botschaft der Russischen Föderation protestiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gegen das unrechtmäßige Gerichtsverfahren gegen den bekannten Menschenrechtsverteidiger und stellvertretenden Vorsitzenden der renommierten Menschenrechtsorganisation Memorial, Oleg Orlov. Er steht am 3. Juli zum zweiten Mal vor Gericht in Moskau. Zu unserem Protest laden wir Sie herzlich ein:

Am Montag, den 3. Juli 2023,

von 11 Uhr bis etwa 13 Uhr.

gegenüber der Botschaft der Russischen Föderation, Unter den Linden, Berlin

Die GfbV hat rund 900 Unterschriften für einen Appell an denn russischen Botschafter Sergej Nezaev gesammelt. An langen Schnüren befestigt werden diese Appelle im Rahmen der Aktion der Botschaft präsentiert.

Oleg Orlov drohen bis zu drei Jahre Haft, weil er die russische Armee „diskreditiert“ habe. Während der letzten 12 Monate haben russische Gerichte mehr als 6.000 solcher Klagen gegen Personen erhoben, die sich gegen Russlands Krieg in der Ukraine ausgesprochen haben. Orlov ist schon seit mindestens 40 Jahren aktiv für Menschenrechte: erst in der Sowjetunion, dann in Russland. Im ersten und zweiten Tschetschenienkrieg dokumentierte Orlov vor Ort Menschenrechtsverletzungen. Im Georgienkrieg 2008 nahm er Zeug*innenaussagen der Opfer auf, seit 2014 arbeitet er auf beiden Seiten der Front in der Ukraine. Seine 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Organisation Memorial erhob Anklage gegen die Verantwortlichen für Menschenrechtverletzungen vor russischen Gerichten und vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Das Putin-Regime will den 70-jährigen, international geschätzten Experten für Menschenrechte in Russland mit Haftstrafen zum Schweigen bringen.