28.11.2013

Gegen Holzmafia und Drogenschmuggler: Der Ashaninka-Indianer Benki Piyãko berichtet vom Kampf für den Erhalt des Regenwalds in Brasilien

Vortrag

Foto: Moisés Moreira


Zeit: Donnerstag, 12. Dezember 2013, 19 Uhr

Ort:Victor-Gollancz-Haus, Geiststraße 7, 37073 Göttingen

Die indianische Gemeinschaft der Ashaninka im brasilianischen Bundesstaat Acre ist durch die Machenschaften illegaler Holzfäller und Drogenschmuggler aus dem nahe gelegenen Peru gefährdet. Immer wieder dringen Holzfäller in das Gebiet der Indianer vor, fällen rücksichtslos wertvolle Bäume wie Mahagoni oder Zedern und stören so den Regenwald empfindlich. Wer sich ihnen entgegenstellt, wird bedroht. Eine neue Gefahr für die rund 1.000 Ashaninka, deren Vorfahren Ende des 19. Jahrhunderts aus Peru vertrieben wurden, stellen seismische Voruntersuchungen für die Erdölförderung auf ihrem Gebiet dar.

Mit dem Ausbildungszentrum „Yoreka Ãtame“ setzen die Indianer jedoch ein Zeichen für ein friedliches Leben in einem intakten Regenwald. In dem Projekt werden indigene und nicht-indigene Jugendliche in Waldwirtschaft, Schildkröten-, Bienen- und Fischzucht unterrichtet und lernen ebenso, Computer und Internet zu nutzen. Gemüse- und Obstanbau sind für das Zentrum ebenso selbstverständlich wie eine eigene Baumschule. Den Urwald schonend zu nutzen, ohne ihm zu schaden oder ihn gar zu zerstören, ist oberstes Gebot. Hauptziel des Projektes ist es, das Bewusstsein über die Bedeutung des Regenwaldes zu stärken und den Zusammenhalt der Jugendlichen völkerverbindend zu fördern. Die Gesellschaft für bedrohte Völker unterstützt das integrative und nachhaltige Projekt „Yoreka Ãtame“ seit seiner Gründung 2007.

Der Ashaninka Benki Piyãko ist Gründer und Leiter des Projekts. Seine Arbeit wurde gerade von der Stadt Weimar gewürdigt, die ihn am 10. Dezember mit ihrem Menschenrechtspreis auszeichnet. Gemeinsam mit seinem jungen Mitarbeiter Francisco Oliveira Leonilson „Leo“ da Silva wird er über das Ausbildungszentrum, die Lehrmethoden und die Probleme der Region berichten.

Der Eintritt ist frei.