03.09.2019

"Geliebt & Geächtet – Kinder des Krieges"

Filmvorführung und Podiumsdiskussion am 5.9. in Bielefeld (Pressemitteilung)

Das Podium diskutiert die Themen Vergewaltigung als Kriegswaffe, Kinder des Krieges weltweit und die Lage der yezidischen Vergewaltigungsopfer und ihrer Kinder im Nordirak.

"Kinder des Krieges" – das sind Kinder von Frauen, die im Krieg vergewaltigt wurden. Es gibt sie überall auf der Welt. Oft werden sie geächtet, ausgegrenzt und stigmatisiert.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zeigt am Donnerstag, den 5. September, den Film „Geliebt & Geächtet – Kinder des Krieges“. Die Vorführung in der Markgrafenstraße 7 beim Evangelischen Kirchenkreis Bielefeld beginnt um 18:00 Uhr. Im Anschluss diskutiert Lina Stotz, GfbV-Referentin für ethnische, religiöse und sprachliche Minderheiten und Nationalitäten mit Prof. Jan Ilhan Kizilhan und Dr. Monika Hauser. Der deutsch-yezidische Psychologe und international anerkannte Experte der transkulturellen Traumatologie Prof. Kizilhan hat für die GfbV kürzlich eine Studie über die Lage der Yezidinnen und ihrer Kinder im Nordirak erstellt. Dr. Hauser, Gynäkologin und Gründerin der Frauenrechtsorganisation medica mondiale, hat als Expertin an der Erstellung des Films mitgewirkt. Das Podium diskutiert die Themen Vergewaltigung als Kriegswaffe, Kinder des Krieges weltweit und die Lage der yezidischen Vergewaltigungsopfer und ihrer Kinder im Nordirak. 

Im Film berichten vier starke Frauen über das Trauma der Vergewaltigung im Krieg und die Freude einer Mutter über ihr Baby. Grace Acan, ugandische Aktivistin und Überlebende von Vergewaltigung, schildert die Erfahrung, in Gefangenschaft Kinder zur Welt zu bringen. Ajna Jusic, Psychologin und bosnisches Kind des Krieges, berichtet von Stigma, Diskriminierung und der Liebe ihrer Mutter. Dr. Monika Hauser, Gründerin und Vorstandsvorsitzende von medica mondiale, und die Politikwissenschaftlerin Prof. Ingvill Mochmann appellieren, dass die Kinder des Krieges von heute unsere Hilfe brauchen. 

Unter den Kindern des Krieges der heutigen Zeit sind die Kinder von yezidischen Frauen, die in IS-Gefangenschaft gezeugt wurden. Wie so viele Kinder des Krieges vor ihnen sind sie konfrontiert mit Liebe einerseits und Ächtung andererseits. Am 3. August jährte sich der Völkermord an den Yeziden und Yezidinnen zum fünften Mal.

Sie erreichen Lina Stotz unter L.Stotz@gfbv.de oder 0551 49906-19