09.03.2011

General Jovan Divjak – Der Retter Sarajevos freigelassen – auf Kaution

Österreich

Im Namen des serbischen Chauvinismus wurde Bosnien militärisch angegriffen, zerstört und geteilt. Bosnische Kinder, Frauen und Männer wurden zu Zehntausenden verwundet, vergewaltigt, in Lager gesperrt oder massakriert. Über zwei Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen oder Vertriebenen.

Statt diese traurige nationale Vergangenheit zu bewältigen, statt die verantwortlichen Schwerkriegsverbrecher an das internationale Kriegsverbrechertribunal in Den Haag (ICTY) auszuliefern, konzentriert sich Belgrad darauf, mit immer neuen Haftbefehlen jene zu verfolgen, die mutig Widerstand leisteten, gegen Genozid und Vertreibung. Der heute Nachmittag auf Kaution freigelassene General Divjak wurde in Italien, Frankreich, Deutschland vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Victor-Gollancz-Preis der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Die Festnahme dieses Menschenrechtlers, der ein großes Hilfswerk für die Jugend Bosniens aufgebaut hat, war ein Skandal, die Freilassung auf Kaution ist nur ein erster trotzdem erfreulicher Schritt.

Wir begrüßen die deutliche Erklärung des österreichischen Außenministers, Herrn Michael Spindelegger, von gestern, General Jovan Divjak in keinem Fall an Serbien auszuliefern. Wir danken Medien und Bürgern Österreichs, dass sie sich für die Freilassung Divjaks eingesetzt haben. Und wir erinnern an die Tausenden Österreicher, die sich in den Kriegs- und Nachkriegsjahren an den Hilfsaktionen für das eingeschlossene Sarajevo und das bedrohte Bosnien beteiligt haben.