29.08.2017

Memorandum: 10 Jahre UN-Deklaration zu den Rechten indigener Völker (UNDRIP)

Rechte der 6.000 indigenen Völker stehen nur auf dem Papier

Vor zehn Jahren wurde die UN Declaration on the Rights of Indigenous Peoples (UNDRIP) von der UN-Vollversammlung verabschiedet. Aber viele der darin beschrieben Rechte stehen für indigene Gemeinschaften bis heute nur auf dem Papier. Foto: Eliane Fernandes Ferreira

Vor zehn Jahren, am 13. September 2007, wurde von der UN-Vollversammlung in New York eine Erklärung über die Rechte der indigenen Völker und die Verpflichtungen der Nationalstaaten ihnen gegenüber verabschiedet: die UN Declaration on the Rights of Indigenous Peoples (UNDRIP). Sie soll den weltweit etwa 6.000 indigenen Völkern mit insgesamt mindestens 450 Millionen Angehörigen eine bessere Stellung im Internationalen Recht verschaffen. Ihre Vertreter und ihre Unterstützer hatten mehr als 20 Jahre lang mit der damaligen Kommission für Menschenrechte (heute Menschenrechtsrat) um den Wortlaut der Deklaration gerungen.

Nach zehn Jahren ziehen wir in diesem Memorandum eine kritische Bilanz: Die Rechte der indigenen Gruppen, die vor zehn Jahren in der UNDRIP definiert wurden, haben viele Länder inzwischen anerkannt. Einige der mittlerweile 149 Unterzeichnerstaaten haben sie sogar teilweise in ihre Verfassung aufgenommen. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass die Lage der weltweit rund 6.000 indigenen Gemeinschaften mit ihren mehr als 450 Millionen Angehörigen problemlos wäre. Meist stehen die Rechte der indigenen Völker nur auf dem Papier. Selbst die Paragrafen, die ihnen in Verfassungen gewidmet sind, sind oft nur Absichtserklärungen und keine einklagbaren Richtlinien. Deshalb leiden indigene Gemeinschaften nach wie vor unter Landraub und Vertreibung oder Zwangsumsiedlung, Umweltzerstörung und damit Vernichtung ihrer Existenzgrundlage bis hin zu gezielten Angriffen, um ihren Widerstand gegen industrielle oder landwirtschaftliche Großprojekte in ihren Territorien zu brechen.

In unserem Memorandum haben wir viele Beispiel indigener Völker zusammengetragen und fassen ihre aktuelle Situation und ihre Herausforderungen zusammen. Zudem erläutern wir die UN-Deklaration detailliert und begründen unsere Forderung nach einer UN-Konvention zum Schutz der indigenen Gemeinschaften.

Sie können unser Memorandum "10 Jahre UN-Deklaration zu den Rechten indigener Völker (UNDRIP)" hier herunterladen (pdf).

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