23.01.2013

Memorandum: Mapuche-Konflikt

Der Mapuche-Konflikt im Süden Chiles hat am Freitag, den 04. Januar 2013, neue Opfer gefordert. Bei einem Brandanschlag auf das Wohnhaus des Ehepaares Werner Luchsinger und Vivianne McKay auf der Farm Lumahue in Vilcún kamen die betagten Eheleute ums Leben. Bislang ist nicht geklärt, wer dafür verantwortlich ist. Ein Bekennerschreiben liegt nicht vor. Die Familie Luchsinger war Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Schweiz in Chile eingewandert und hatte 1906 den Grundstock für ihren heutigen Großgrundbesitz im traditionellen Gebiet der Mapuche gelegt. Die Mapuche erheben Anspruch auf dieses Land. Der Konflikt zwischen der Familie Luchsinger und der Landbewegung der Mapuche zeigt, wie weit in die Geschichte des Landes die Wurzeln der Auseinandersetzungen zurückreichen. Die Verbitterung aufseiten der Mapuche ist auch deshalb besonders groß, weil durch die Diktatur unter General Augusto Pinochet (1973-1990) eine unter seinem Vorgänger Salvador Allende (1970-1973) durchgeführte Landreform zurückgenommen und ihnen damit die Lebensbasis entzogen wurde. Sie leiden unter der Enteignung und der Auflösung ihres gemeinschaftlichen Landbesitzes bis heute. Entschädigt wurden sie nicht.

Das Memorandum können Sie hier herunterladen.