02.08.2011

Menschenrechtler wünschen sich stärkeres Engagement des Europaparlaments für Minderheiten

Europaabgeordnete Quisthoudt-Rowohl bei der Gesellschaft für bedrohte Völker

Das Europaparlament sollte sich noch stärker für ethnische, religiöse und sprachliche Minderheiten engagieren. Mit dieser Bitte will sich die Gesellschaft für bedrohte Völker an die Europaabgeordnete Prof. Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl (CDU) wenden. Die Politikerin informiert sich am Mittwochnachmittag im GfbV-Bundesbüro über die Arbeit der in Göttingen ansässigen internationalen Menschenrechtsorganisation.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, an dem Gespräch mit der

Europaabgeordneten Prof. Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl

am Mittwoch, den 3. August 2011, um 16.15 Uhr

bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Geiststraße 7 in 37073 Göttingen

teilzunehmen und auch selbst Fragen zu Menschenrechtsthemen zu stellen.

Die GfbV wird unter anderem die Situation sprachlicher Minderheiten in Europa, der unterdrückten 15 Millionen Kurden und christlichen Assyrer-Aramäer in der Türkei, der wieder zunehmend von Islamisten bedrohten koptischen Christen in Ägypten sowie der schwarzafrikanischen Sklaven in Mauretanien ansprechen.

Für die europäischen Sprachminderheiten fordert die GfbV die Durchsetzung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in allen EU-Mitgliedsstaaten. Gegenüber der Türkei erwartet die Menschenrechtsorganisation von der EU eine entschiedene Strategie zur Durchsetzung der Rechte der Kurden, für die Freilassung der kurdischen politischen Gefangenen sowie die Aufklärung des Schicksals von rund 17.000 während des Bürgerkrieges verschwundenen und höchstwahrscheinlich ermordeten Kurden. Die christlichen Assyrer-Aramäer muss die türkische Regierung als eigenständige Volksgruppe anerkennen. Damit in Ägypten islamistische und minderheitenfeindliche Strömungen nicht noch mehr an Boden gewinnen, ist für die christlichen Kopten die Stärkung der Demokratiebewegung von großer Bedeutung. Dazu könnte die EU entscheidend beitragen.

Außerdem setzt sich die GfbV dafür ein, dass die EU mehr Druck auf Mauretanien ausübt, die Gesetze zur Bestrafung von Sklavenhaltern endlich anzuwenden und so den rund 500.000 versklavten Haratin die Freiheit zu schenken.